Lörrach Führungswechsel beim „Bühneli“

Regine Ounas-Kräusel
Kerstin Kapfer und Thomas Schulte im Foyer des Theaters „S‘ Bühneli“. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Thomas Schulte übernahm den Vorsitz von Kerstin Kapfer, die das Theater 13 Jahre lang leitete.

Das Bühneli spielt in eigenen Räumen auf dem früheren Suchardgelände an der Brombacher Straße. Als erstes betritt der Besucher das mit Polstermöbeln und Tischchen einladend eingerichtete Foyer. Dort empfangen Kerstin Kapfer und Thomas Schulte auch unsere Zeitung zum Gespräch.

Professionell ausgestattet

Zum Bühneli gehören außerdem der Theatersaal mit 108 Sitzplätzen, die Garderobe mit Friseureinrichtung, eine Kulissenwerkstatt und Lagerräume für den großen Fundus an Kulissen und teilweise historischen Kostümen.

„Wir sind ausgestattet wie ein professionelles Theater“, sagt Kerstin Kapfer. Eine begeisterte Truppe füllt das Theater mit Leben. Neben den Schauspielerinnen und Spielern gehören auch eine Schneiderin, Techniker, die Frauen und Männer an der Bar im Foyer und weitere helfende Hände dazu.

Das Repertoire

Vor allem Komödien stehen – immer in den Wintermonaten – auf dem Spielplan. „Unser Publikum liebt Komödien“, weiß Kerstin Kapfer. „Vor allem auch Klassiker mit schönen Kostümen.“ Doch bisweilen führt das Bühneli auch Dramen auf wie „Das Missverständnis“ von Camus. In der vergangenen Saison spielte die Truppe den „Geisterleuchtturm“, einen Thriller, bei dem auch gelacht werden durfte. Alemannische Komödien kommen immer seltener auf die Bühne, da immer weniger Schauspieler mit dem Alemannischen aufgewachsen sind.

Im Jahr 1997 weihte das Bühneli sein mit viel Eigenarbeit ausgebautes Theater ein. Kerstin Kapfer stand im Jahr 1998 zum ersten Mal mit einer kleinen Rolle auf der Bühne, ein Jahr später spielte sie das Gretchen im Goethes Faust. Sie habe sich geehrt gefühlt, in einem festen Theater wie dem Bühneli aufzutreten, erzählt die ambitionierte Amateurschauspielerin, die vorher bei der Brezelstädter Laienbühne in Kandern war.

Wechsel des Vorsitzes

Vor 13 Jahren übernahm sie zusätzlich den Vorsitz. Ein Theater wie das Bühneli sei wie ein Kleinunternehmen, umschreibt sie die Verantwortung. Vor allem die Coronazeit mit ständig wechselnden Einschränkungen sei anstrengend gewesen. Vor zwei Jahren entschloss sie sich dann, den Vorsitz wegen des hohen Aufwandes neben Familie und Beruf abzugeben.

Thomas Schulte, der aus Nordrhein-Westfalen stammt und Erfahrung im Kinder- und im Puppentheater hat, spielt seit 2017 beim Bühneli. Nur sechs Wochen, nachdem er zur Truppe gestoßen war, habe er in der Rolle des Pantalone, des kauzigen Advokaten aus „Diener zweier Herren“ von Goldoni, auf der Bühne gestanden, erzählt Schulte.

Neuerungen

Er habe bereits Ideen für die Zukunft des „Bühneli“: Im Theatersaal will er die Sessel, die etwas in die Jahre gekommen sind, und die Technik erneuern. Mit einem Kino in Leipzig, das seine Sessel austauschen wolle, sei man schon in Kontakt. Tickets sollen in Zukunft nicht mehr telefonisch, sondern online bestellt und mit Karte bezahlt werden können. Schulte will neben dem Stammpublikum auch jüngere Leute für das Bühneli begeistern. Er wolle den Besuchern ein Theatererlebnis mit „Wow-Effekt“ und zum Wohlfühlen vermitteln, sagt er. Das Stück für die kommende Saison steht noch nicht fest – klar ist: Im Juni beginnen die Proben. www.buehneli.com

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading