Lörrach Für ein lebendiges Quartier

Manfred Herbertz
Den Siegerentwurf präsentierten (v.l.): Professor Kunibert Wachten, Vorsitzender des Preisgerichts, Oberbürgermeister Jörg Lutz, Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic sowie die Brombacher Ortsvorsteherin Silke Herzog. Foto: Manfred Herbertz

Stadtplanung: Siegerentwurf für das Baugebiet „Bühl III“ im Ortsteil Brombach wurde präsentiert

Lörrach - „Aller guten Dinge sind drei“, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz am Samstag bei der Präsentation des Siegerentwurfs für das Baugebiet „Bühl III“ im Ortsteil Brombach. Der „unaufgeregte Entwurf“ führe die bisherigen Entwicklungen „Bühl I“ und „Bühl II“ in einer nicht einfachen Topografie organisch fort, lobte der OB. Damit könne man laut Lutz die Entwicklung des Bühls zu einem guten Abschluss bringen, denn: „Ein Bühl IV wird es nicht geben“.

Um eine große Planungsvielfalt und -qualität für das künftige Baugebiet „Bühl III“ zu erhalten, hatte die Stadt Lörrach diesen Wettbewerb durchgeführt. Am Freitag hatte das Preisgericht unter Vorsitz von Professor Kunibert Wachten von „scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh“ in Dortmund getagt. Am Samstag wurden neben dem Sieger alle eingereichten Entwürfe in einer Vernissage ausgestellt.

Angespannter Wohnungsmarkt

Ziel des städtebaulichen Wettbewerbs ist vor dem Hintergrund des angespannten Wohnungsmarkts die Schaffung von Wohnraum. „Die ist zu einer echten Herausforderung geworden“, sagte der OB. Die von der Stadt ausgerufene Wohnraumoffensive hat das Ziel, bis 2025 rund 2 500 neue Wohnungen zu erstellen. Die Stadt wachse vor allem im Norden, so Lutz.

Präsentation des Siegerentwurfs

Als Sieger wurde der Entwurf von Maier Neuberger Architekten GmbH und den Landschaftsarchitekten mahl gebhard konzepte Partnerschaftsgesellschaft mbH, beide aus München, prämiert. Wie Kunibert Wachten bei der Vernissage erläuterte, überzeugte der Siegerentwurf insbesondere durch seine Ringerschließung, die einen guten Ansatz für die Weiterentwicklung des bestehenden Baugebietes liefert.

Der Entwurf orientiert sich dabei an der Topografie. Immerhin sei ein Höhenunterschied von bis 47,5 Meter zu berücksichtigen. Für das Preisgericht, so Wachten, habe sich der „unaufgeregte Entwurf“ durch die Einbeziehung von Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser und Sonderbauformen sowie den fließenden Übergang zum „Bühl II“ ausgezeichnet. Es könnten dort 250 bis 280 Wohneinheiten entstehen.

Wachten erläuterte den einphasigen Wettbewerb, zu dem zehn Planungsbüros eingeladen waren. Die Aufgabe war es, auf der heute noch landwirtschaftlich genutzten Fläche ein lebendiges Quartier zu planen, das von einem guten Miteinander und einer harmonischen Einbindung in die Nachbarschaft geprägt ist.

Die Struktur des „Bühl I und II“ sollten dabei ergänzt werden. Wichtig war auch das Aufgreifen von Angeboten, die das Quartiersleben fördern können, wie ein Café, eine KiTa oder öffentliche Aufenthaltsbereiche. Weiterhin sollten bei der Planung ökologische Aspekte berücksichtigt werden, wie beispielsweise eine effektive Nutzung der Flächen und die Integration einer Wärmezentrale.

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdicć wies darauf hin: „Von Bedeutung sind auch die verkehrlichen Aspekte bei der Planung sowie der Anschluss an den ÖPNV, Platz für Radwege oder die Versorgung der individuellen E-Mobilität. Dies auch mit Blick auf ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten“. Der nächste Schritt sei nun die Schaffung von Planungsrecht. Angepeilt sei, dort 2025 mit den ersten Bauten zu beginnen.

„Das Wohngebiet Bühl soll sensibel weitergebaut und ein neues, lebendiges Quartier entwickelt werden“, sagte OB Lutz, der es als großen Vorteil für die Planung sieht, dass etwa 80 Prozent der Flächen in Besitz der Stadt sind.

Ortsvorsteherin Silke Herzog ist vom Siegerentwurf überzeugt: „Es war ein hartes Stück Arbeit bis hierhin, aber ich bin zufrieden“.

Die Ausstellung: Öffnungszeiten

Für alle Interessierten besteht die Möglichkeit, die Ausstellung von heute an bis Donnerstag, 16. Juli, von 14 bis 16 Uhr, jeweils dienstags von 14 bis 17 Uhr, zu besuchen. Die Ausstellung befindet sich auf dem ehemaligen Schöpflin-Areal, Gebäude 25/8, 1. Obergeschoss, in Brombach, Schopfheimer Straße 25. Außerdem ist die Dokumentationen zu „Bühl III“ unter www.loerrach.de/buehl-III verfügbar.

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