Lörrach Für Klima – gegen Kohle

Gabriele Hauger

Demonstration: Rund 400 Teilnehmer zogen am Freitag durch Lörrach

Lörrach - Fürs Klima und gegen Kohle wurde am Freitag wieder in Lörrach gestreikt. Fridays for Future und die Unicef-Jugendgruppe hatten dazu aufgerufen. An die 400 Demonstranten fanden sich mit Plakaten, Fahnen und unter Sprechchören in der Innenstadt ein.

Von Gabriele Hauger

Nach längerer Corona-Pause war Fridays for Future in Lörrach wie in rund 300 weiteren deutschen Städten wieder aktiv. Neuer, trauriger Themenpunkt war auch der Krieg in der Ukraine. Auf Plakaten war neben den bekannten Anti-Kohle-Statements und Mahnungen zur Einhaltung des Pariser Klima-Abkommens auch zu lesen: „Kriegsursachen abschaffen!“. Blutige Händen symbolisierten das Morden, gelb-blaue Farben oder Ballons zeigten Solidarität.

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Die jungen Organisatoren übten Sprechchöre wie: „Finger weg von Putins Gas, Geld für den Krieg, was soll denn das?“ und forderten „Jetzt ist Schluss!“ Schwerpunkte der Reden bei der rund zweistündigen Veranstaltung waren indes Klimaschutz, Energiewende, Kohle-Stopp sowie die Kritik an Banken und Konzernen und einer zu langsam agierenden Politik.

Rund 200 Meter langer Demonstrationszug

Der rund 200 Meter lange Demonstrationszug führte vom Bahnhof in mehreren Schleifen zum Marktplatz. Er war deutlich durchmischter als in den Anfängen der Bewegung. Neben Schülern – auch Grundschüler mit Ranzen waren mit dabei – bestand er knapp zur Hälfte aus Erwachsenen: Mütter mit ihren Kindern, die Grandparents for future, Unicef-Mitglieder, einzelne Politiker und weitere Sympathisanten der Bewegung.

Dabei entwickelte die Veranstaltung am Start- und Zielpunkt einen gewissen Happening-Charkter. Da wurden im Vorfeld die kämpferischen Slogans eingeübt, und der junge Felix, von früheren Demos bekannt, griff zur Gitarre, um in eigenen Liedern Lobbyismus, Industrie und Vielfliegerei zu kritisieren sowie die Schönheiten der Natur zu beschwören.

"Gesellschaft meilenweit von Klimagerechtigkeit entfernt""

Auf dem Marktplatz dann wummerten zunächst die Bässe, bevor Leandra Metzner und Mareike Hübscher engagierte Reden hielten. Darin wurde an den schon existierenden Klimawandel erinnert. „Kein Kontinent wird verschont bleiben.“ Die Gesellschaft sei meilenweit von Klimagerechtigkeit entfernt. Publikumsnah wurde die Thematik aufs Lokale heruntergebrochen. Zwar sei in Lörrach schon einiges bewegt worden. „Wir wünschen uns aber mehr Tempo“. Als Beispiele wurden insektenfreundliche Freiflächen oder Carsharing-Angebote genannt.

Die Leiterinnen der Unicef-Jugendgruppe Anna Mannhardt und Verona Miftari verwiesen auf das durch Umweltverschmutzung und Klimawandel verursachte Leid – besonders von Kindern. „Der Klimawandel verschärft noch die Ungerechtigkeiten“. Familien steuerten so in einen Armutskreislauf.

"Krisen nicht gegeneinander ausspielen"

Krisen nicht gegeneinander auszuspielen – das forderte Hartmut Schäfer von „Fairnetzt“ und warb für den speziellen Umweltkalender, der auf den enormen Ressourcenverbrauch hinweist. Er lobte die Jugend für ihr Engagement. „Zeigt weiter, dass ihr Druck ausüben könnt.“ Schäfer forderte sie auf, Visionen zu haben und entwarf das Bild eines klimaneutralen Lörrachs der Zukunft.

Bei einer Umfrage der Veranstalter konnten jugendliche Teilnehmer am Mikro erklären, warum sie hier mitdemonstrieren. „Man muss doch was machen!“, lautete eine Antwort. Fritz Schmidt aus Schopfheim lieferte einen alemannischen Musikbeitrag, der bereits 1978 bei den Anti-Atom-Demos gesungen wurde – immer noch aktuell.

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