Lörrach Gaudi mit Sahnehäubchen

Anja Bertsch

Fasnacht: Dällerschlägg findet anders als gewohnt statt / Zundel holt die Trophäe

Lörrach - Ein bisschen Fasnacht war dann doch an diesem Wochenende, das in normalen Zeiten mit Gugge-Explosion und Fasnachtsumzug Tausende von Narren und Zuschauern in die Stadt gelockt hätte.

Ein feierlicher Narrengottesdienst (siehe unten), ein coronakonformer Dällerschlägg und die ein oder andere „wilde“ Gugge-Einlage in der Stadt brachten am Samstag und Sonntag eine ordentliche Prise Fasnacht nach Lörrach.

Findet der Dällerschlägg als Besonderheit der hiesigen Fasnacht normalerweise am Schmutzige Dunschdig zusammen mit dem Hemdglunki-Umzug bei Fackelschein statt, so strahlte dieses mal die Früh-Frühlingssonne über der sahnigen Leckerei, zu der sich die Narren im Anschluss an den Narrengottesdienst auf dem Hof der Hebelschule versammelten.

Dieses Mal keine Weißkittel, keine Prozession und keine Fasnachtsproklamation also,  statt dessen und immerhin Guggenmusik und Gaudi auf einem eng abgezirkelten Areal für streng limitierte und kontrollierte Teilnehmer. Und auch ein wenig drüber hinaus: Ein bisschen durch die Stadt spazieren und musizieren war vorab und danach für die Guggenmusiken doch angesagt, und die Zaungäste vor dem Schulareal kamen zumindes akustisch auf ihre Kosten.

Auf dem Hof der Hebelschule hatte am Freitag bereits – Premiere! – der Dällgerschlägg für die Grundschüler stattgefunden, so dass der Boden für den regulären Schlägg am Sonntag mit Wimpel-Deko, Absperrungen, Pappteller und kistenweise Küchenrollen schon bereitet war.

Und während es bei den kleinen Neulingen am Freitag durchaus mal zu Missverständnissen bezüglich Zweck des Schläggs gab (nein – es geht nicht darum, wer den Teller zuerst leergeschleckt hat), waren nun also die geübten Profis aus den Reihen der Lörracher Clique am Werk. In der coronakonformen Variante gab es für jeden Teilnehmer einen eigenen Teller statt des üblichen Gemeinschaftsservice’.

Und um das Vergnügen – wenn schon kein größeres Rahmenprogramm – ein wenig in die Länge zu ziehen, gab es mehrere Runden bis zum Finale. Die Grundregeln aber waren die gleichen wie immer: Zum Lörracher Fasnachtslied über „Güggel, Frösch und Schnägge“ marschierten die Teilnehmer Runde um Runde ums Spielfeld, um aufs Kommando hin – „Friss ’n wäg, d’r Schnägg“– das Gesicht in die Sahne zu tunken und mit Mund und Nase nach dem dort – vielleicht – verborgenen Schatz zu wühlen.
 In den beiden Vorrunden war die Chance auf Sieg noch ganz gut: Immerhin in jedem zweiten der je 22 Sahne-Teller war eine Mandel versenkt, die als Tickets fürs Finale zählte. Im Finale dann konnte es wie gehabt nur einen geben, der das vergoldete Silberschneckchen im Wert von 120 Euro fand.

Buchstäblich den richtigen Riecher hatte letztlich Zundelvertreterin Natascha Reh, die die Schnägg-Trophäe 2022 aus ihrem Sahnehäufchen fischte – und sie damit in die Clique holte, die lange Zeit das Monopol auf den Dällerschlägg hatte, bevor die Veranstaltung für alle Lörracher Cliquen geöffnet wurden.

Mehr Fotos vom Fasnachtswochenende in Lörrach gibt es hier.

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