Lagebericht: Krematorium steht im Wettbewerb / Steigende Strom- und Gaskosten
Die Energiekosten treiben auch den Leiter des Eigenbetriebs Stadtgrün und Friedhöfe um. Wie viel an Mehrkosten auf diesen zukommen, steht aber noch nicht fest. Besonders im Blick ist das Krematorium.
Von Marco Fraune
Lörrach. Der Wettbewerb hat sich im Markt verschärft, analysiert Betriebsleiter Jens Fondy-Langela die Entwicklung beim Krematorium. Zum einen seien Bestattungsunternehmen auf ein neues, aus Kundensicht näher gelegenes Krematorium ausgewichen, um so Überführungskosten zu sparen. Zum anderen verteile sich der Markt auf mehr Wettbewerber. „Für die kommenden Jahre gilt es gleichermaßen den Wettbewerb zu beobachten, aber auch Schritte zur eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu prüfen und gegebenenfalls in die Wege zu leiten“, lieferte Fondy-Langela im Betriebsausschuss der Politik einen Lagebericht.
Aktuell kommt die Gas- und Strompreisentwicklung hinzu, da für die Kühlung Strom sowie für die Einäscherung Gas benötigt werden. „Das beschäftigt uns massiv.“ Noch sei die Preisentwicklung aber unklar.
Von den Einäscherungskosten stehe der Eigenbetrieb im Wettbewerb gut dar, erklärte der Betriebsleiter auf Nachfrage von Christiane Cyperrek (SPD). Doch die Konkurrenten versuchten, speziell die Bestatter als Kunden abzuwerben, die letztlich im Trauerfall die Dinge für die Hinterbliebenen regeln. Über die genaue Strategie, wie sich das städtische Krematorium im Wettbewerb behaupt will, hielt sich Fondy-Langela öffentlich zurück, da die Konkurrenz auch Zeitung lese.
Das Krematorium hatte seit 2009 hingegen noch deutlich steigende Einäscherungszahlen. Seit Inbetriebnahme der zweiten Kremationslinie hatte sich die Zahl der durchgeführten Kremationen zwischenzeitlich auf rund 2900 erhöht. 2020 und 2021 ist dieser Trend erstmals rückläufig. Im Vergleich zu in- und ausländischen Mitbewerbern sei das Lörracher Krematorium aber weiterhin sehr gut aufgestellt.
