Hausbesitzer, so Hoffmann, müssten ermutigt werden, über Photovoltaikanlagen eigenen Strom zu produzieren. Dazu bedürfe es „dringend“ der kompletten Überarbeitung und Entbürokratisierung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Der Liberale wörtlich: „Es muss dem Einzelnen Spaß machen, an der Energiewende mitzuwirken.“ Und weiter: „Wer CO 2 aus der Luft rausholt, muss dafür Geld bekommen.“
„Wir brauchen Vieles, und der Bürger braucht Anreize“, ergänzte Zickenheiner und forderte auch dazu auf, im Rahmen des Emissionshandels den CO 2-Preis „so schnell wie möglich hochzutreiben“. Es müsse der Ausstieg aus der Kohlekraft vergütet werden, wehrte sich Hoffmann gegen horrende Entschädigungszahlungen an Kraftwerksbetreiber auf des Steuerzahlers Kosten.
Einer langfristigen europäischen Strategie redete Zickenheiner das Wort und brachte die Wasserstoff-Strategie ins Gespräch. Grundsätzlich müssten alle Maßnahmen sozialverträglich gestaltet werden.
Hoffmann hält im Zuge der Energiewende auch Stromimporte für wichtig, zum Beispiel Wasserstoff-Energie aus Portugal. In Deutschland selbst müssten zur Bekämpfung des Kohlendioxids Brachflächen aufgeforstet werden, so der promovierte Förster.
Ja zum Tempolimit
In der Diskussion wollte Ronja Hofmann wissen, wie die beiden Abgeordneten zur Verkehrsentwicklung stehen. Zickenheiner sprach Klartext: „Wir müssen raus aus der Massenmobilität und hin zum öffentlichen Verkehr.“ Für Autobahnen forderte er ein generelles Tempolimit von 120 Stundenkilometern.
„130 Stundenkilometer kann ich mir gut vorstellen“, antwortete Hoffmann – obwohl dies nicht die einhellige Auffassung seiner FDP-Kollegen im Bundestag sei. Im Übrigen warnte der Liberale vor einer generellen Verteufelung des Autos. Es gebe viele Gegenden, in denen es ohne eigenen Pkw „einfach nicht geht“.
In ihrem Lob für die Bewegung „Fridays for Future“ waren sich beide Parlamentarier einig: „Ihr seid enorm wichtig“, erklärte Zickenheiner. „Gemeinsam schaffen wir das“, lobte Hoffmann den Einsatz der Aktivisten.