^ Lörrach: „Geschlossen an der Seite unserer jüdischen Freunde“ - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach „Geschlossen an der Seite unserer jüdischen Freunde“

Die Oberbadische
Stefan Heeß ist Vorsitzender der Evangelischen Allianz Lörrach Foto: Die Oberbadische

Religion: Stellungnahme der Evangelischen Allianz Lörrach zu den antisemitischen Vorkommnissen der letzten Tage

Lörrach. Mit einer Stellungnahme haben Stefan Heeß und Daniel Dallmann, 1. und 2. Vorsitzender der Evangelischen Allianz Lörrach, auf die aktuellen antisemitischen Vorkommnisse und die einseitige Israel-Kritik reagiert. „Es ist uns ein großes Anliegen, uns damit an die Seite der jüdischen Gemeinde - auch in Lörrach - zu stellen“, schreiben Heeß und Dallmann stellvertretend für die Evangelische Allianz Lörrach. Die Stellungnahme drucken wir nachfolgend leicht gekürzt ab.

„Wir, die Mitglieder der Evangelischen Allianz Lörrach (Gemeinden und christliche Werke), distanzieren uns hiermit in aller Klarheit von jeder Form antisemitischen Judenhasses und der Infragestellung des Existenzrechts Israels. Auch wenn wir akzeptieren, dass es unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Entscheidungen der Regierung Israels im derzeitigen Konflikt gibt, rechtfertigt das in keinster Weise die Bedrohung jüdischer Mitbürger in unserem Land und deren Stigmatisierung. Wir stehen geschlossen an der Seite unserer jüdischen Freunde und fordern dazu auf, auf jegliche Form von Ausgrenzung und Diskriminierung ihnen gegenüber zu verzichten!

„Jesus Christus war Jude. Das verpflichtet Christen in besonderer Weise, sich an die Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stellen. Als Evangelische Allianz in Deutschland verurteilen wir jede Form von Antisemitismus, insbesondere auch die antisemitischen Vorkommnisse und einseitige Israelkritik der letzten Tage. Wir verurteilen jede Form von verbaler, symbolischer oder tatsächlicher Gewalt. Nie wieder dürfen in Deutschland jüdische Menschen, ihre Gotteshäuser und andere Einrichtungen Ziele von Gewalttaten werden.

Wir fordern die Bundesregierung auf, unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger bestmöglich zu schützen, und als verantwortungsbewusste Staatsbürger setzen wir uns auch persönlich hierfür ein.

Als souveräner Staat hat Israel das Recht, sich und seine Bürger gegen Angriffe zu verteidigen. Zugleich muss alles unternommen werden, um die Konflikte in Israel friedlich zu lösen und der Gewaltspirale zu entkommen.

In den vergangenen Monaten seit Beginn der Pandemie wurden eine Reihe von Verschwörungstheorien verbreitet, die alte und weit verbreitete Stereotype einer jüdischen Weltverschwörung aufgegriffen haben. Diese aberwitzigen Mythen stellen nicht selten die geistige Grundlage für Antisemitismus dar. Wir fordern Christen auf, der Verbreitung solcher Inhalte entschieden entgegenzutreten.

Auch wenden wir uns gegen ideologisch begründeten Antisemitismus, der in diesen Tagen vielfach von islamistischen Gruppen ausgeht, der aber auch von der radikalen Neuen Rechten oder linksextremen Gruppen mit befördert wird. Wir werden nicht aufhören, all denen zu widersprechen, die versuchen, Hass zu säen und ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft zu bekämpfen.

Vielmehr rufen wir zum Gebet auf - für alle Menschen im Nahen Osten.“

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