In diese nachdenklichen und für sehr viele Menschen auf unserer ganzen Welt bedrückenden und auch leidvollen Tage hinein, feiern wir Ostern: den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Als Christinnen und Christen feiern wir an diesem höchsten Fest unseres Glaubens unsere Erlösung, unser Zutrauen in unseren Gott, dass er alles zu einem guten Ende führt – selbst den Tod besiegt hat und uns Ewiges Leben verheißt und schenkt. Wir feiern IHN als den „Arzt des Lebens“, den „Heiland der Welt“. In diesem Jahr – vielleicht mehr als sonst – ist uns vor Augen gestellt, „wie“ ER das tut. Nicht, indem – nach seinem Tod und seiner Auferstehung – alles Leid, alles Elend dieser Welt zunichte wäre; es keine Krankheit mehr gäbe, keine Not, keinen Schmerz, kein Sterben und keinen Tod mehr „hier und jetzt“. Ostern entzieht nicht „mit einem Federstrich“ diese Welt, Gottes Schöpfung, ihrer Sorgen und ihrem Entsetzen. Die Österlichen Tage, stellen uns vor Augen, dass unser Gott sich selbst mit diesem Leid „konfrontiert“, ihm nicht aus dem Weg geht, es selbst erfährt „am eigenen Leib“ – in den Begegnungen mit leidenden Menschen, in seinem eigenen Weg zum Kreuz und seinem Tod. Die Österlichen Tage verkünden unseren Gott als mitleidenden und mitfühlenden (in diesem wörtlichen Sinn „sympathischen“) Gott, der Aug´ in Aug´ mit dem Leidenden von Hoffnung spricht, Vertrauen zuspricht und – weiter – Perspektive schenkt, über alles Dunkel des Diesseits hinaus. Das ist christlicher Osterglaube: im Tod ist Leben, im Dunkel leuchtet SEIN Licht. Eine Herausforderung, der „Testfall des Glaubens“ gerade dort, wo Menschen Leid erfahren und durchleben müssen; eine Prüfung des Glaubens, für Viele, gerade auch in diesen Tagen.
Für mich sind diese Österlichen Tage 2020 ein ungeheurer Trost; mir gibt die Verheißung dieser Tage – gerade auch jetzt – Hoffnung und Zuversicht, schenkt mir Tragkraft, weil ich IHM vertrauen darf, dass ER mit seiner Macht und Liebe „unendlich“ da ist, ER alles zum Guten führen kann und wird. Wir können Leid und Not, Sorge und Qual von Menschen nicht „wegbeten“; aber wir können – im Angesicht von Leid – beten, um seine Nähe, seinen Beistand, seine Zuversicht – zu IHM, dem Arzt des Lebens, dem Heiland der Welt. Und wir dürfen – aus diesem Glauben – durch diese Zeit gehen, im Vertrauen, dass ER da ist und, ja: Gesundheit schenken kann – an Leib und Seele.
Ich wünsche uns allen – vor allem denen, die sehr geplagt sind in diesen Tagen – österliche Hoffnung und Tragkraft: Gesundheit, an Leib und Seele und die Kraft, wenn wir einander „Bleiben Sie gesund!“ wünschen, IHN mitzudenken – neben allen Menschen – in seiner Heilkraft und Stärke und vor allem seiner Liebe. So wünsche ich uns allen – aus dem österlichen Glauben: „Bleiben Sie gesund! An Leib und Seele!“