Lörrach Gesund und verlässlich satt werden

Die Oberbadische
­Mit offenen Armen wurde Claudia Menzer aus Wittlingen (Mitte) von Cornela Huber (li) und Véronique Elsner empfangen. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Kinder: Claudia Menzer initiierte ein soziales Projekt an der Grundschule Tumringen

Ein kostenloses Frühstück für die Erst- und Zweitklässler der Grundschule Tumringen zu ermöglichen ist das Ziel von Claudia Menzer aus Wittlingen. Benannt hat die ehemalige Weiler Geschäftsfrau (Modehaus Ermuth-Reichert) das Vorhaben „Soziales Projekt Grundschule Tumringen“.

Lörrach (eb). Der Hintergrund: Die Verbindung zwischen Wittlingen und Tumringen ist schlicht eine nachbarschaftliche. Menzer und die Klassenlehrerin Véronique Elsner (erste Klasse) sind Nachbarn in Wittlingen. Den Anstoß indes gab ein Gespräch im Weiler Lions Club. Dort fragte Menzer, selbst Mitglied, im Januar: „Wer benötigt Hilfe?“. Serge Varga vom „Seelsorgenetzwerk Dreiländereck“ verwies auf Tumringer Grundschüler. Eine nennenswerte Anzahl von Kindern gehört anderen Nationalitäten an.

Mit offenen Armen wurde Menzer von der Schulleitung empfangen. Erst kürzlich fiel Rektorin Cornela Huber auf, dass eine Brotdose nur ein paar Speckwürfel enthielt. Eingepackt vom Kind, das nichts anderes im Kühlschrank fand. Auch Chips und Kekse seien Pausenkost. Ein neueres Problem schildert Elsner: Kinder kommen mit gefüllter Essensbox zum Ganztagsschulbetrieb. Besonders den Jüngsten falle jedoch die Einteilung schwer. Brot und Apfelschnitze müssen über den langen Tag verteilt werden. Nicht selten sei mittags alles verputzt.

Diese Nöte möchte Claudia Menzer etwas mindern. Ursprünglich wollte sie allen 156 Grundschülern das Frühstück ermöglichen, aus organisatorischem Grund wurde gedrosselt. Läuft alles nach Wunsch, dürfen sich knapp 80 Erst- und Zweitklässler ab September jeweils Dienstag und Freitag über ein Frühstück in der ersten großen Pause freuen. Ideal eignet sich die gut ausgestattete Mensa. Angedacht ist ein Büfett mit mundgerechten Portionen, Obst und Gemüse, belegtes Brot und Joghurt sowie Getränke.

Seit Januar habe sich viel getan, freut sich die Initiatorin. Verständnis und Unterstützung fand sie bei der Sponsorensuche, denn für den Kauf der Lebensmittel werden Spenden benötigt.

Zugesagt hätten kleine und größere Förderer in der Raumschaft, darunter ein Bauernladen, eine Ernährungs- und Arztpraxis, Regionalvermarkter, ein Modehaus, ein Bäcker und ein Supermarkt. Die Präsidentin Marie-Claude Schmitter vom Lions Club Weil gab 2500 Euro in den Spendentopf, ebenso wie der Lions Club Schliengen. Werden zwei Euro pro Kind und Tag veranschlagt (bei knapp 40 Schulwochen jährlich) werden rund 12 500 Euro benötigt.

Ohne Helfer, die zweimal pro Woche von acht bis zehn Uhr zubereiten und auf- und abbauen, gehe es nicht, betont Menzer, die auch vom Frauenverein Wittlingen unterstützt wird. Darüber hinaus klopfte sie bei Christian Huber, Sozialdienstleiter der Gevita Tumringen, wegen Büfett-Helfern an, um rüstige Bewohner zu gewinnen. „Dann hätten wir ein Mehr-Generationen-Projekt“. Gesucht werden auch Freiwillige für den Fahrdienst, die die Lebensmittel abholen. Andernfalls, so Menzer, „klappere ich die Geschäfte ab“.

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