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Lörrach Gladiatoren im Fahrradkeller

Die Oberbadische
Felix Buehler beim Filmdreh im Salzert-Wald Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Hebelgymnasium: Nachwuchsfilmer dreht mit Jahrgang professionellen Abifilm

Von Kristoff Meller

Lörrach. Römische Kavallerie auf dem Salzert, ein Kühlschrank als Zeitmaschine und ein Ethiklehrer als Gladiator im Radkeller " der diesjährige Abifilm des Hebelgymnasiums, "Glabiator " Auch Legenden müssen gehen", von Felix Maria Buehler ist kein gewöhnlicher Schülerstreifen. Unter der Regie des 18-jährigen Abiturienten hat der Jahrgang einen halbstündigen, professionellen Film produziert.

Zu seinem zwölften Geburtstag bekam Felix Maria Buehler eine Videokamera geschenkt. "Ich hatte mir eigentlich einen Fotoapparat gewünscht und war zunächst ziemlich enttäuscht." Doch der Schüler fand schnell Gefallen an den bewegten Bildern und filmte alles, was ihm vor die Linse kam. Zwei Jahre später dokumentierte er erste Konzerte und brachte sich selbst das Schneiden bei. 2010 gründete er seine eigene kleine "Videoschmiede", und seit 2011ist er freiberuflich tätig. Neben mehreren Nominierungen bei Filmfestivals wurde der Kurzfilm "Mathcape" 2011 mit dem ersten Platz beim "Camgaroo Award" in München ausgezeichnet. Der Wettbewerb gilt in Fachkreisen als "Oscar der Hobbyfilmer". Da im heutigen Multimedia-Zeitalter fast jeder Abiturjahrgang nicht nur Fotos von Abifeier, Abistreich & Co. erstellt, wollten auch die Hebel-Absolventen einen Film drehen. "Alle haben sofort gesagt, dass ich das übernehmen soll", erzählt Buehler stolz. Schon 2012 drehte er mit Schulfreunden einen Film und hatte darum bereits ein kleines Team mit Filmerfahrung zur Verfügung. Von Vorteil war auch, dass Buehler und sein Co-Produzent Fabian Brossok aufgrund eines Seminarkurses vom mündlichen Abitur befreit waren und so mehr Zeit für die Vorbereitung des Drehs hatten. Der junge Filmemacher wollte möglichst viele der 72 Abiturienten einbinden. Schon beim Erstellen des 18-seitigen Drehbuchs schrieb er darum einige Rollen bestimmten Mitschülern auf den Leib. Ursprünglich hatte Buehler die Idee, passend zum Motto "Glabiator" einen Film in der Antike zu drehen. "Wir haben aber schnell gemerkt, dass das ohne die passenden Schauplätze, aufwendige Kostüme und mit einem geringen Budget nicht funktioniert." Dann kam ihm die Idee, ähnlich wie im Hollywood-Streifen "Fight Club", die Gladiatorenkämpfe in der Neuzeit wieder aufleben zu lassen. Das stieß bei seinen Mitschülern auf positives Feedback. Der Großteil des Films wurde an einem Wochenende nach den Pfingstferien gedreht. Neben der Schule und dem Fahrradkeller, wo die Gladiatorenkämpfe stattfanden, wurden auch die Burg Rötteln und der Wald auf dem Salzert zur Filmkulisse. Buehler verwendete dabei ausschließlich eine Spiegelreflexkamera, weshalb die selbe Szene mehrfach aus verschiedenen Perspektiven gedreht werden musste. Neben einem sogenannten "Slider", einer Schiene für Kamerafahrten, und dem von einem Freund konstruierten Kamerakran für Aufnahmen aus der Vogelperspektive verwendete Buehler auch ein professionelles Aufnahmegerät für den Ton. Der "Tontechniker" musste dabei möglichst an der gleichen Stelle bleiben, durfte aber nicht zu sehen sein. "Das war teilweise wirklich schwierig, aber wenn der Ton nicht gut ist, ist auch der Film nicht gut", erklärt der Regisseur. Doch mit dem Ergebnis waren alle Beteiligten sehr zufrieden und auch die Resonanz bei der Abifeier in der vergangenen Woche war mehr als positiv: Alle 200 gebrannten DVDs sind verkauft. Nachdem Buehler die vergangenen Monate "hauptsächlich mit Filmen verbracht hat", gönnt sich der Abiturient nun erstmal eine künstlerische Pause, bevor er ein Studium an einer Filmhochschule anstrebt: Mit dem Rucksack geht es auf eine Rundreise durch Thailand. "Die Kamera muss aber auf jeden Fall mit. Mehr Infos unter www.felixmariabuehler.de

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