Lörrach Glätte, Schnee und Unfälle

Guido Neidinger

Verkehr: Gestern erster Wintereinsatz für den Werkhof / 40 Kräfte mit allen Fahrzeugen auf den Straßen unterwegs / Erst kam die Glätte, dann der Schnee

Mit dem Dezember hielt heute morgen auch der Winter Einzug in Lörrach. Über Nacht hatte es zunächst geregnet und dann geschneit. Eine gefährliche Mischung und eine Herausforderung für die Räumdienste.

Lörrach. Nach zwei Jahren mussten die Mitarbeiter des Lörracher Werkhofs gestern erstmals wieder zu einem Winterdienst ausrücken, denn im vergangenen Winter war kein einziger Einsatz dieser Art nötig. „Unsere Leute wurden bereits um zwei Uhr in der Nacht alarmiert, dieser frühe Zeitpunkt war gerade beim ersten Einsatz und besonders für die neuen Mitarbeiter wichtig, um Anlaufprobleme aufzufangen“, erklärte Frank Rimkus, stellvertretender Werkhofleiter im Gespräch mit unserer Zeitung.

Zunächst hatte es in der Nacht geregnet. Und weil die Fahrbahnen bereits zuvor kalt waren, wurde es sehr schnell glatt, sodass die Straßen laut Rimkus schnellstmöglich abgestreut werden mussten.

Alarmiert wurde der Werkhof automatisch von den beiden Glättemeldeanlagen in der Stadt. Eine befindet sich auf dem höchsten Punkt des Wohngebiets Salzert, die andere in der Schopfheimer Straße in Brombach. „Das hat wunderbar funktioniert“, zeigte sich Rimkus zufrieden.

Bereits um 5 Uhr war dieser Einatz beendet. Doch für die 40 Einsatzkräfte des Werkhofs war der erste Winterdienst dieses Jahres noch längst nicht beendet. Im Gegenteil: Jetzt ging es erst richtig los. „Am frühen Morgen kam der Schnee“ und mit ihm die üblichen Probleme“, so Rimkus. Auf dem Bühl und auf dem Salzert standen die ersten Linienbusse quer, ebenso ein Rettungswagen auf dem Wittlinger zwischen Haagen und Wittlingen. Von der Säckinger Straße forderte die Feuerwehr während eines Einsatzes den Streudienst an.

Diese Zwischenfälle und der einsetzende Berufsverkehr erschwerten die Räumarbeiten der Werkhof-Teams. „Wenn der Verkehr sich staut, dann stehen auch wir im Stau, denn wir haben keine Vorrechte“, erläuterte Rimkus.

Aufgrund des Regens und der später einsetzenden Schneefälle waren selbst die Straßen in der Ebene gefährlich glatt, sogar die Dammstraße unten in Stetten. Einige kleinere Unfälle waren die Folge.

Mit allen verfügbaren Fahrzeugen und Kräften war der Werkhof laut Rimkus bis weit in den Tag hinein beschäftigt. Acht Lastwagen, neun Traktoren waren mit dem Räumen von Fahrbahnen sowie Geh- und Radwegen beschäftigt. Zudem kümmerten sich acht Handräum-Trupps – unterstützt von Mitarbeitern der Stadtgärtnerei – darum, Bushaltestellen, kleinere Brücken und Fußgängerüberwege von Schnee und Glätte zu befreien. „Insgesamt handelt es sich hier um 550 Stellen, die abgearbeitet werden müssen“, erklärte Rimkus.

An Streumaterial mangelt es der Stadt Lörrach indes nicht. „Die Lager sind voll“, meldete Rimkus und fügte hinzu: „Das Salz ist schon 250 Millionen Jahre alt, und bei uns wurde es jetzt noch einmal zwei Jahre älter.“

Die Bürger ruft Rimkus auf, ebenfalls ihrer Pflicht zum Winterdienst nachzukommen (siehe Infokasten). Gesetzlich verpflichtet sei die Stadt eigentlich nur, im Winter die verkehrswichtigen Straßen sowie Steilstücke zu räumen. „Aber wir tun sehr viel mehr“. Insgesamt hat das Straßennetz der Stadt Lörrach eine Länge von rund 180 Kilometern.

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