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Lörrach Glaube in Gemeinschaft leben

Die Oberbadische

Kirche: Gemeinden aus der Stadt Lörrach beteiligen sich am Basler „Taizé-Treffen“

Taizé, ein kleiner Ort im französischen Département Saône-et-Loire, steht für Glaube, Ökumene, Frieden, Sinnsuche und Völkerverständigung. In diesem Geist treffen sich derzeit Tausende junger Menschen beim „Taizé-Treffen“ in Basel. Auch Gemeinden aus der Stadt Lörrach beteiligen sich an der Aktion.

Von Gerd Lustig

Lörrach. „Das ist geradezu eine Selbstverständlichkeit“, bringt es Gudrun Mauvais, Pfarrerin der Matthäusgemeinde und Beauftragte für dieses Europäische Jugendtreffen, spontan auf den Punkt . Mauvais hatte diese Aufgabe bereits beim Taizé-Treffen vor zwei Jahren in Straßburg inne, und sie ist froh, dass sich in Lörrach neben ihrer Gemeinde auch die Bonifatius-, Christus- und Fridolingemeinde zum Mitmachen bereit erklärt haben. „Es ist wunderbar, dass wir genügend Gastgeber gefunden haben, die den jungen Menschen Schlaf- und Wohngelegenheit für die Zeit des Treffens zur Verfügung stellen“, sagt sie. Immerhin sind in Lörrach 500 Besucher, landkreisweit sogar 2000 untergekommen.

Taizè in Lörrach: Das ist zunächst einmal die Ankunft zahlreicher Gäste aus ganz Deutschland und Europa. Aus Bussen, die gestern den Bereich der Gewerbeschule ansteuerten, stiegen junge Menschen aus, die sich zu Fuß – bepackt mit Rucksäcken, Isomatten, Schlafsäcken und sonstigen Reiseutensilien – auf den Weg zur nächsten Station: den Begrüßungs- und Anlaufstellen der Kirchengemeinden, machten.

Eine davon ist die Alte Feuerwache beim Burghof. Hier geht’s zu wie in einem Taubenschlag: Das Sprachengewirr ist international, Deutsch und Englisch überwiegen. Es gibt Kaffee, Tee und Sitzgelegenheiten. Schnell wird klar: Viele kennen sich bereits von früheren Taizé-Treffen. Nach herzlicher Begrüßung will jeder erst einmal den „gelben Zettel“: Der verrät den Gästen, wo und bei wem sie schlafen.

Die Verteilung verläuft unaufgeregt und zügig, eine freundliche Helferin aus der Pfarrei behält den Überblick. Wenn möglich, werden Wünsche erfüllt – für Besucher wie auch für Gastgeber. „Am liebsten hätte ich zwei Gäste aus dem Ausland“, sagt Bernd Rosin, der gleichzeitig als Helfer und Gastgeber fungiert. Die Gäste wohnen bei ihm im großzügigen Loft, bekommen jeweils ein eigenes Bett. „Taizé-Leute sind pflegeleicht und flexibel“, freut er sich auf die Begegnung.

Das sagt auch Diethild Schmidt-Lange, die ebenfalls zwei Besucher aufnehmen und die früheren Kinderzimmer zur Verfügung stellen will. Durch diesen Austausch möchte sie einen etwas tieferen Einblick in die Taizé-Begegnungen gewinnen. „Ich möchte bei Andachten dabei sein, aber auch in die Gesprächsrunden reinschauen“, sagt die Seniorin.

Gerade die Gesprächsrunden mit verschiedenen Themen sind es, die für David Jung (22) und Martin Gruns (29), beide aus Würzburg, im Vordergrund stehen. Aufgewachsen in einer christlichen Familie – die Mutter ist Pastoralreferentin – möchte Martin etwa erfahren, wie der Glaube in anderen europäischen Ländern gelebt und wie dort darüber diskutiert wird. „Das Programm ist für mich wie eine Oase, fernab vom Alltag, hier denkt man an Anderes“, betont David. Schön sei es auch, auf Gleichgesinnte zu stoßen. „Inzwischen sind einige Freundschaften entstanden“, freut sich David etwa über gute Kontakte nach Spanien.

Rebecca Gehrsitz möchte ebenfalls Freunde treffen und neue Freundschaften schließen. „Es ist wunderschön, den Glauben und in Gemeinschaft mit anderen zu leben“, sagt die 24-Jährige. Ebenso urteilt auch ihre drei Jahre jüngere Schwester Lea. „Man spürt hier den Glauben und die Offenheit“, sagt sie. Beim gemeinsamen Gebet spiele die Nationalität keine Rolle.

„’Taizé’ ist einfach eine Möglichkeit, ein wenig zur Ruhe zu kommen“: So beschreibt Markus Lamprecht eine Facette seiner Motivation für die Teilnahme an den internationalen Treffen. Taizé-Texte strahlten Ruhe aus, böten gleichzeitig Anregung. „Die Gemeinschaft leben, Gott im Glauben begegnen, reflektieren: Das ist für mich wichtig“, sagt der 23-Jährige, der nach Rom, Prag, Straßburg und Riga inzwischen bei seinem fünften Taizé-Treffen dabei ist. „Und es werden sicherlich noch viele folgen“ – da ist sich die Würzburger Gruppe sicher.

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