Handglockenensembles kennt man in England seit dem 17. Jahrhundert. Wie viele andere Instrumentalensembles bauen auch die Bishops‘ Handbell Ringers auf populäre, zumeist melodiebetonte Ohrwürmer in ihren Konzerten. Eine spezielle Notation ermöglicht dabei die praktische Umsetzung der mitunter anspruchsvollen Melodieverläufe. So erklang Frank Meachams „American Patrol“ flott koordiniert und ein ansonsten ironischer Walzer aus Dimitri Schostakowitsch Jazz Suite Nr. 2 zeigte sich hier von seiner mystischen Seite.
Mit entspannter Tongebung übernahmen die Orchesterteenies mit Phil Collins „You´ll be in my heart“, dem aus „Sister Act“ bekanntem „I will follow him“ und Canila Cabellos „Havana“. Mit Kurt Gäbles satten Sound in „Irish dream“ übergaben sie wieder an die Gäste aus Chester.
Flink läutende Hände erzeugten bei „Cubley Brook“ einen mitunter tänzerischen Gestus und in einer Volksweise aus Singapur sorgten die Filzschlägel auf den Bassglocken für einen lustig poppenden Sound. In Gestalt eines Medleys geisterte auch Sir Andrew Lloyd-Webbers Phantom der Oper durch die heiligen Hallen von St. Bonifatius, bevor sich die Spieler einzeln zu Big Ben & Co verabschiedeten.