^ Lörrach: Goldener Abend der Chormusik - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Goldener Abend der Chormusik

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Im Rahmen des „Goldenen Herbsts“, dem ökumenischen Festival der Kirchenmusik, fand am Sonntagabend ein beeindruckendes Chorkonzert mit den beiden Chören Viva Voce und Capella Leonis in der Josefskirche in Brombach statt. Foto: Manfred Herbertz

Musik: „Viva Voce“ und „Capella Leonis“ überzeugten in der katholischen Kirche St. Josef in Brombach

Lörrach - Der „Goldene Herbst“, das ökumenische Festival der Kirchenmusik in Lörrach, glänzt sowohl mit stilistischer Vielfalt, als auch mit hoher Aufführungsqualität. Mit einem herausragende Konzert am Sonntag in der gut besuchten katholischen Kirche von St. Josef in Brombach wurde eindrucksvoll großer Chorgesang demonstriert.

Einen breiten Bogen der Kirchenmusik abdecken: Das ist das Ziel der künstlerischen Leiter Herbert Deininger und Andreas Mölder. Die beiden aufführenden Chöre, zum einen „Viva Voce“ – einst als Bezirkskantorei gegründet und heute als Kammerchor der Kirchengemeinde Lörrach unter Leitung von Deininger aktiv –, sowie das Vokalensemble „Capella Leonis“ unter Leitung von Andreas Mölder, brachten Werke dar, die sich mit der Endlichkeit irdischen Lebens beschäftigten. Passend zu den Gedenktagen im November wurde die Sehnsucht nach dem ewigen Leben im Himmel besungen.

Mit dem Choral „Welt ade, ich bin dein müde“ von Johannes Rosenmüller (1619-1681) wurde das Konzert eröffnet. Aus dem Lied klang nicht unbedingt die Todessehnsucht heraus, sondern das beinahe lustvolle Streben nach dem Überirdischen. Der Chor präsentiert sich vom ersten Ton an stimmlich gut disponiert und mit klarer Aussprache gut verständlich.

Großer Beifall für die Leistung aller Akteure

Ein beindruckendes Werk ist auch der Totentanz von Hugo Distler (1908 – 1942). In dieser großartig angelegten Motette trat der Tod – ausdrucksstark gesprochen von Matthias Mross – in Dialog mit den Menschen, er lockte, er versprach, und dann erklangen wieder die Gesänge des Chores. Als Vorlage für das Werk dienten die nur bruchstückhaften erhaltenen Fragmente des Lübecker Totentanzes.

Das wundervolle „Herr, wenn ich dich nur habe“ von Heinrich Schütz (1585-1672) aus den „Musikalischen Exequien“ durften die Zuhörer zweimal genießen, denn es wurde nochmals als Zugabe gesungen.

Ein wundervolles Stück auch die vierstimmig angelegte Missa „Aeterna Christi munera“ von Palestrina, gesungen von der Capella Leonis. Hier stach die klare Tenorstimme von Andreas Mölder heraus, der damit bewies, dass er nicht nur ein gefühlvoller Chorleiter ist, sondern auch ein herausragender Sänger.

Glanzlicht und krönender Abschluss eines intensiven Chorkonzerts war die Motette von Johann Sebastian Bach „Komm Jesu, komm“. Der Chor füllte den Kirchenraum mit kraftvollen Stimmen, hier klang erneut auch die Vergänglichkeit des Menschen an.

Und auch bei Bach ist zu spüren, dass das Werk in einem fast heiteren Bekenntnis „Du bist der rechte Weg“ mündet, bevor es mit einer andächtigen fast ruhigen Aria endet.

Herbert Deininger hatte hier mit dem Chor eine beachtliche Leistung erbracht, die mit viel Applaus belohnt wurde.

Zum Abschluss großer Beifall für eine tadellose Leistung aller Akteure.

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