Lörrach Grabungen auf Rötteln fördern neue Erkenntnisse zutage

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Die Aufnahme zeigt den Mauerverlauf zwischen der Vorderburg auf Rötteln und dem nördlichen Bergfriedhof. Foto: Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart/ Hans-Jürgen van Akkeren

Die Grabungen mit ehrenamtlich Beauftragten der Denkmalpflege auf der Burg Rötteln sind ein Erfolg.

In den vergangenen Wochen haben 69 ehrenamtliche Archäologinnen und Archäologen aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland die frühe Baugeschichte der Burgruine Rötteln im Rahmen des von der EU-kofinanzierten Interreg-Projekts „Burgen am Oberrhein“ erforscht (wir berichteten).

Die Kooperation

Die Forschungsgrabung – eine Kooperation zwischen den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg und dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium (RP) Stuttgart – begann am 22. Mai und wurde nun erfolgreich abgeschlossen, teilt das RP Stuttgart mit.

Pro Grabungswoche wurden den jeweils sechs bis acht Personen starken Teams unter der Leitung des Archäologen Heiko Wagner Grundlagen der archäologischen Grabung vermittelt.

Die Teilnehmer förderten dabei bislang unbekannte spätmittelalterliche Baustrukturen der Oberburg Rötteln zutage. Die Untersuchung zeigte, dass große Teile der frühen Baustrukturen des späten 12. Jahrhunderts bis heute, wenn auch teils in veränderter Form, erhalten und sichtbar sind. Dies wurde durch begleitende bauhistorische Untersuchungen bekräftigt.

Funde mit Qualität

Die archäologischen Befunde bezeugen zahlreiche Umbauten und Erweiterungen der Burg, so lag etwa der ursprüngliche Zugang zur Oberburg an anderer Stelle als heute. In Anbetracht der kleinen Grabungsschnitte kamen erstaunlich viele und qualitätsvolle Funde zutage.

Insbesondere gefundene Tierknochen bilden eine gute Basis für archäozoologische Untersuchungen. Die Ergebnisse der Grabung werden für eine Wanderausstellung aufbereitet, die 2024 im südlichen Oberrheingebiet zu sehen sein wird, so die Pressestelle des RP.

Das Interreg-Projekt

Das Projekt „Burgen am Oberrhein“ mit einem Gesamtvolumen von fast fünf Millionen Euro erhält eine europäische Ko-Finanzierung aus dem EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) in Höhe von 2,9 Millionen Euro im Rahmen des Programms „Interreg Oberrhein“. Das Unterfangen ist ein grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt, das die Zusammenarbeit zwischen Archäologen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz fördert. Ziel des Projekts ist die Erforschung und Dokumentation der Geschichte und Bedeutung der Burgen am Oberrhein. Neben der Grabung auf der Burg Rötteln fand parallel eine „Partnerausgrabung“ im Elsass in der Oedenburg statt.

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