Betreuung: Grüne und Freie Wähler zur Entwicklung des Bedarfplans in Lörrach
Lörrach - Die grüne Fraktion begrüßt die Gemeinderats-Vorlage „Entwicklung der Kindertagesbetreuung“, nach der die Verwaltung den Ausbau des Kinderhauses auf dem Bühl und eine weitere Kindertagesstätte auf dem Bühl III, ebenso einen möglichen Ausbau für eine weitere Kita Ganztagsgruppe Ü3 im Innocel-Quartier prüfen will, oder sogar einen weiteren Ausbau dieser Kindertageseinrichtung.
Die Stadt Lörrach hat in der jüngsten Vergangenheit ihre Plätze für Ganztagesbetreuung erhöht. Der Ausbau gestaltet sich jedoch langsamer als notwendig, so die Fraktionsvorsitzende Margarete Kurfeß für die Grünen (wir berichteten ausführlich). Zur Bedarfsdeckung müsse die Stadt erheblich investieren, Beispiele seien der Bau des Waldorfkindergartens und der Kindergarten Haagen/Alte Schule Haagen.
Die Grünen sehen eine weitere Einrichtung für Kinderbetreuung im Zentralklinikum für wichtig, ja notwendig an. „Ein Arbeitgeber mit einer großen Anzahl an jungem Klinikpersonal und einer modernen, familienfreundlichen Personalführung benötigt eine Kinderbetreuung – hier setzen wir auf das Engagement der Klinik in Zusammenarbeit mit der Stadt,“ so Tanja Reinhart-Albietz.
„Überrascht hat uns die Zahl der Betreuungsquote für Ü3 von 90,2 Prozent,“ so Kurfeß, „dies sind doch 180 – 190 Kinder, welche keinen Kindergarten besuchen, hier waren wir in der Vergangenheit deutlich besser“, kritisiert Kurfeß.
Freie Wähler
Auch die Freien Wähler heißen die Bedarfsplanung der Stadt für die Kinderbetreuung gut. Silke Herzog mahnte, für geplante Neubaugebiete wie auf dem „Bühl III“ in Brombach zusätzliche Betreuungsplätze zu schaffen – wie es der Bedarfsplan vorsieht. Sie drängt außerdem darauf, den Neubau des evangelischen Kindergartens Haagen schnellstmöglich zu errichten.
Auf dem Bühl sieht die Bedarfsplanung eine Erweiterung des Montessori-Kinderhauses um zwei Ü3- und eine Krippengruppe vor. Vorgesehen ist auch eine weitere Kita im geplanten Neubaugebiet „Bühl III“. Herzog begrüßt diese Maßnahmen.
Genauso begrüßen die Freien Wähler den Zeitplan für den mehrfach verschobenen Neubau des evangelischen Kindergartens Haagen. Der Neubau soll bis Ende 2023 stehen.
Laut Bedarfsplan benötigen auch das neue Zentralklinikum und Start-up-Firmen beim Innovationszentrum Innocel Betreuungsplätze für die Kinder ihrer Mitarbeitenden. „Aktuell gibt es in sechs Kindertageseinrichtungen 40 Belegplätze für Firmen. Die Unternehmen beteiligen sich an der Finanzierung. Das Innocel stellt Räume bereit“, schreiben die Freien Wähler.
Dennoch kritisiert Jörg Müller eine gewisse Anspruchshaltung beim Klinikum und den Firmen. Er verlangt, dass sie stärker in die Finanzierung der benötigten Betreuungsplätze einbezogen werden. Kritisch hinterfragen die Freien Wähler auch das Ziel, die Kindertageseinrichtungen digital auszubauen.
Der Fraktionsvorsitzende Matthias Lindemer bezweifelt, dass tatsächlich jede U3-Gruppe Wlan brauche: Die Stadt müsse prüfen, was hier tatsächlich notwendig ist.
