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Lörrach Großer Bedarf an Kita-Plätzen

Marco Fraune
Haagen soll schon seit längerem einen neuen Kindergarten bekommen. Foto: ov

Diskussion: Evangelische Kita Haagen soll dreigruppig werden / Haben HTG und Hellbergschule Priorität?

Angesichts weiter steigender Kinderzahlen soll der evangelische Kindergarten Haagen drei statt nur zwei Gruppen umfassen. Der Neubau in Holzelementbau steht aber in Konkurrenz mit den Bauprojekten HTG-Erweiterung und der baulichen Aufwertung der Hellbergschule, wie im Hauptausschuss nochmals deutlich wurde.

Von Marco Fraune

Lörrach. Die Politik muss entscheiden, warf Oberbürgermeister Jörg Lutz mit dem Verweis auf viele andere in der Warteschlange stehende Projekte schon den Blick voraus. Rund zweieinhalb Millionen Euro für den anstehenden Haushalt sowie insgesamt nochmals die gleiche Summe für die beiden Folgejahre stehen schon einmal als Investitionssumme im Raum – wobei die Hellbergschule und das HTG im zweistelligen Millionenbereich liegen. „Das ist noch gemeinsam zu prüfen“, wartet Lutz auch die Steuerschätzung ab. Ziel sei aber, schnell das Kita-Projekt zu realisieren, meinte Ilona Oswald, Leiterin des Fachbereichs Jugend/Schulen/Sport.

Die politischen Einschätzungen

Eigentlich gebe es für die Kita Haagen einen Bedarf für vier Gruppen, weiß Margarete Kurfeß (Grüne). „Auf dem Platz lässt sich das aber nicht machen.“ Mit dem Ausschluss der angedachten Modulweise und dem Fokus auf der Holzelementbauweise sei man nun einen Schritt weitergekommen.

Dies sei auch eine „gute Lösung“ befand Christa Rufer (SPD). Bei den drei Gruppen handele es sich um einen mit der Kirche erzielten Kompromiss. Klar sei aber: „Es herrscht eine große Not an Kita-Plätzen.“ Speziell, da neben der Einrichtung direkt das Neubaugebiet Belist mit vielen Kindern liege.

Über den „konsensualen Weg“ mit der Kirche freute sich ebenso Ulrich Lusche (CDU), der eine dreigruppige Einrichtung auch für leistungsstärker hält als eine zweigruppige (Stichwort: Vertretungs-Erzieher). Lusche weiß zugleich um das Hellbergschul-Projekt und das HTG, wo der Bedarf groß sei. „Da fühle ich mit im Wort.“

Es gehe auch um die Glaubwürdigkeit der Stadt gegenüber der Kirche, betonte Jörg Müller (Freie Wähler). Zuletzt sei ein Zick-Zack-Kurs erfolgt. Vor vier Jahren hätte die Kirche für zweieinhalb Millionen Euro fix gebaut, warf er auch Lutz vor. Nun lasse sich die Kirche auf drei Gruppen ein. „Wir beschließen heute nicht den Bau, nur dass wir der Kirche ein Signal der Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit geben.“

Auch Bernhard Escher unterstrich: „Haagen braucht die Kita-Plätze.“ Wobei Silke Herzog (Freie Wähler) um den Erziehermangel weiß. Bei den städtischen Kitas gebe es deswegen teils reduzierte Öffnungszeiten und eine sehr angespannte Personalsituation, doch Gruppenschließungen bisher laut Oswald noch nicht.

Der aktuelle Stand

Die angedachte Modulbauweise des neuen Evangelischen Kindergartens Haagen wurde nach der Untersuchung seitens der Stadtverwaltung verworfen. Die daraufhin erarbeitete Variante einer dreigruppigen Einrichtung in Holzelementbauweise überzeugte die Evangelische Kirchengemeinde Rötteln, mit der die Stadt das Projekt in enger Abstimmung durchführt. Die Evangelische Kirchengemeinde Rötteln stellt das Grundstück zur Verfügung. Bauträger der Maßnahme wird die Stadt sein, die den Neubau finanzieren wird.

Vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderates am 26. Juli wird die Stadtverwaltung beauftragt, die wirtschaftlichste, nachhaltigste und gleichzeitig organisatorisch tragbare Variante zu finden. Auf Basis der Kostenschätzung ist das Bauprojekt in die Prioritätenlisten der Hochbauvorhaben einzureihen. Heißt: Über die Möglichkeiten der Finanzierung wird im Rahmen der Haushaltsplanberatungen entschieden.

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