Lörrach Großer Zuspruch für Elternakademie

Rolf Reißmann
Die Beteiligten der Elternakademie (v. l.): Stefanie Müller (Hebel-Gymnasium), Sonja Mohren (Theodor-Heuss-Realschule), Stefan Dieterle (Stadt Lörrach), Jonathan Grimm, Alice Strickland, Jörg Jutz, Frank Braun, Sandra Pascarella und Stefan Wiedenbauer (Hebel-Gymnasium). Foto: zVg

Campus: Für Lutz ein wichtiges neues Element zur Ausgestaltung der Schularbeit.

Lörrach - Das erste Schuljahr mit der neuen Elternakademie am Campus Rosenfels neigt sich dem Ende. Die neue Form des Gespräches und der Informationsvermittlung fand sehr guten Anklang, zog Jonathan Grimm, Teamleiter der Schulsozialarbeit des CVJM Lörrach, am Mittwoch eine positive Bilanz.

Zwar gab es auch zuvor schon diverse Gedankenaustausche und Beratungen, doch mit der neuen Form der Bündelung sei eine deutlich bessere Wirksamkeit erreicht worden. Schulleitung und Elternvertretungen hatten schon lange erkannt, dass sich viele Probleme, die im Schulalltag auftreten, unabhängig von der Schulform ähneln. So lag es nahe, derartige Infotreffs zusammen zu führen. Das versprach von Anfang an höhere Besucherzahlen, ließ die bessere Gewinnung fachlich qualifizierter Referenten erwarten, weil sie eben nur einmal statt mehrfach angefragt werden.

Der Campus mit rund 3000 Schülern biete dafür natürlich enormes Potenzial. „Unser Ziel war es, Informationen an alle über alles zu geben,“ erklärte Grimm. „Da standen Themen wie Pubertät, Nutzung sozialer Medien, Alltag und Drogen oder auch Prüfungsangst im Vordergrund.“ In diesem Schuljahr wurden fünf Veranstaltungen durchgeführt, allein zur ersten, die sich mit Drogenmissbrauch befasste, kamen fast 300 Eltern. Als Partner standen die Villa Schöpflin, die Polizei, die Psychologische Beratungsstelle des Landkreises und Einzelreferenten zur Verfügung.

Inzwischen sei die Nachfrage so groß, dass für Workshops sogar Wartelisten angelegt werden mussten, so Grimm. Bewährt habe sich, die Eltern mehrfach auf Termine hinzuweisen, so wurden nicht nur Faltblätter ausgelegt, sondern unmittelbar vor den Veranstaltungen nochmals E-Mails versandt. „Ganz bewusst haben wir regionale Fachstellen und Referenten angesprochen,“ erklärte Grimm. „Damit stellen wir den Bezug zur unmittelbaren Umgebung her und schaffen Kontakt für weitere Nachfragen.“

Projektkoordinatorin Alice Strickland wies auf die enge Verbindung zu den Präventionslehrern an den Schulen hin, sie wüssten am besten, welche Probleme gerade akut seien. Sechs mal im Jahr kommen diese Lehrer mit den Partnern der Elternakademie zusammen, um Schwerpunkte zu beraten. Sie bringen die spezielle schulische Erfahrung zur Themengestaltung ein.

Frank Braun, Leiter des Hans-Thoma-Gymnasiums, sieht zwei Vorzüge der Elternakademie: Die gesamte Organisation und Gestaltung kommt von außen, das schaffe einen unvoreingenommen Blick auf die Bearbeitung der Themen. Außerdem sei die übergreifende Arbeit sehr angebracht, nicht nur weil damit mehr Zuhörer angesprochen werden, sondern auch, weil dies eine Bereicherung für die Problemberatung gebe.

„Eben, weil Probleme im Campus von Schule zu Schule überschwappen, bringt diese übergreifende Arbeit mit den Eltern einiges an Stabilisierung,“ meinte Elternvertreterin Sandra Pascarella. Im ersten Jahr kam das Projekt mit 3250 Euro aus, die überwiegend von der Stadt und den Schulen bereitgestellt wurden. Sponsoren hielten sich noch zurück, weil sowohl Ziel als auch Erfolg der Veranstaltungen noch nicht absehbar waren.

Oberbürgermeister Jörg Lutz sieht mit der Elternakademie ein wichtiges neues Element zur Ausgestaltung der Schularbeit: „Schulen sind gleichermaßen Lernorte und Lebensort, hier wachsen eben auch etliche Alltagsprobleme, weil sich Unterricht und Freizeit verbinden. Ich finde es sehr gut, dass sich der Campus damit als Einheit präsentiert.“ Gleichzeitig sei dies eine wertvolle Aufwertung der Schulsozialarbeit.

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