Lörrach Gugge-Explosion lockt zahllose Besucher in die Innenstadt

Marco Fraune

Mit einem hohen Lautstärkepegel und einer Vielzahl von Besuchern hat sich die Fasnachts-Veranstaltung zurückgemeldet.

Mit einem hohen Lautstärkepegel, einer Menge bunter Musiker  und vielen  Besuchern hat sich die Fasnachts-Veranstaltung zurückgemeldet. Die Gruppen überwinden das Ende der Durststrecke - die "Lasser Gugge Explosion" zündet.

Martin Ross hat mit seinen 62 Jahren schon so einiges erlebt. Da geht es dem Musikchef der „GM 53 Lörrach“ genauso wie seiner ältesten Guggemusik-Formation Deutschlands. So etwas wie Corona war einmalig und soll nicht noch einmal wiederkommen. Stattdessen will er genau das, was er am Samstag den ganzen Tag erlebt – „Erlebnis pur“, wie er sagt.

Während er das erzählt, stehen am Hebelpark gerade andere Musiker auf der Bühne, davor eine Vielzahl von Menschen, denen es hier richtig gut gefällt – ebenso wie an der größten Bühne auf dem Alten Marktplatz sowie den deutlich kleineren auf dem vorderen Chesterplatz und vor dem Bahnhof.

Martin Ross Foto: Marco Fraune

Lörrach ist Lörrach

Doch zurück zur GM 53, die aus der Not eine Tugend gemacht hat und nun mit 37 Musikern spielt. 15 mehr als vor Corona, da jetzt auch Musikerinnen willkommen sind. „Das passt super“, findet „Rossi“, wie der Musikchef genannt wird. Zudem deckt man die Altersspanne von 18 bis 62 Jahren ab. Hinzu kommt, dass für die Feier des 70-jährigen Bestehens noch das musikalische Repertoire erweitert wurde. Und: „Lörrach ist Lörrach“, sagt der 62-Jährige zum Heimspiel am Samstag.

Das ist auch noch besser besucht als in den Jahren vor Corona, freut sich der Obergildenmeister Jörg Roßkopf als Chef-Organisator schon zu früher Stunde. Er strahlt, man sieht ihm die Erleichterung an. Er und die gesamte Narrengilde Lörrach konnten wieder gut 50 Musiken in die Stadt locken.

Günter Müller Foto: Marco Fraune

Für die Tradition

Nicht weit fahren mussten die Ranzepfiffer Lörrach, die wenig später auf der Hebelpark-Bühne stehen – angesichts von 22 Musikern etwas weniger als früher. Sowohl der Vorsitzende Ricky Elfner als auch Gründungsmitglied Günter „Günni“ Müller (59), nehmen das in Kauf. Denn sie setzen auf reine Frauen- und eben reine Männer-Formationen. „Wir wollen die Tradition pflegen.“ Auch für die Zukunft seien Frauen bei den Ranzepfiffern keine Option. Vielmehr wollen sie mit ihrem Spiel neue Musiker für sich gewinnen. Das Ende der Corona-Zwangspause ermöglicht es schließlich, wieder musikalisch Werbung in eigener Sache zu betreiben.

Saskia Bauer (links)

Mit jungen Musikern

Die 16-jährige Saskia Bauer ist so eine junge Musikern, die mit Spaß dabei ist. In der Frösche-Clique Höllstein steht sie mit ihrer Posaune ganz links auf der Bühne und führt sich erstmals als aktive Musikern bestens mit ein. Vorne gibt Gerald Blüss den Takt vor. Erstmals ist die Formation dabei. „Die Leute sind glücklich“, bemerkt er schnell beim Blick zu den Besuchern. Eine Handvoll neue Musiker sind es im Vergleich zu der Vor-Corona-Phase mehr, die mitspielen – Frauen und Männer. „Fasnacht heißt, mit Menschen Spaß haben und genießen“, freut sich die 16-Jährige dabei zu sein – und nicht vorm Computer-Bildschirm zu hocken.

Gerald Blüss Foto: Marco Fraune

Musikchef Blüss gefällt es vor dem Bahnhof an der Bühne auch deutlich besser als in Steinen unterhalb einer Photovoltaik-Anlage, wo sie während der Pandemie geprobt haben.

Dicht gedrängt

Als dann am Abend der Gugge-Corso durch die Stadt zieht, wird beim Blick auf die vielen Besucher schnell deutlich, dass nicht nur die Musiker die Neuauflage der "Lasser Gugge Explosion" genießen. Sie stehen nicht nur hier dicht gedrängt, was noch vor wenigen Monaten für viele sicherlich schwer vorstellbar war.

Viel los auf dem Alten Markt Foto: Marco Fraune

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