Lörrach Gut erzählt – und die Bilder wachsen

Die Oberbadische
Beate Fahrnländer hat das Plakat zur Kinderbuchmesse gestaltet. Foto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

Kinderbuchmesse: Die Illustratorin Beate Fahrnländer tritt beim Büchergespräch auf

Von Gabriele Hauger

Lörrach. „Wenn mir ein Text gefällt, wachsen sofort Bilder dazu in meinem Kopf.“ Beate Fahrnländer ist Illustratorin, Grafikerin, Malerin und seit 15 Jahren im Organisationsteam der Lörracher Kinderbuchmesse. Diese wird heute um 16 Uhr im Burghof eröffnet. Seit langem schon übernimmt sie die grafische Gestaltung des Plakats und des Flyers der Messe – jeweils passend zum Thema.

Dieses Jahr geht es um Freundschaften. Und da passt das von ihr illustrierte, gerade erschienene Buch „Sieben auf der Suche“ von Georg Bydlinski bestens hinein. Mit dem Autor hat sie schon sechs Bücher ausgearbeitet, daraus ist mittlerweile eine Freundschaft entstanden. Mit ihm und dem Verleger Martin Ebbertz tritt sie auf der Messe am Sonntag zum Büchergespräch an. Wie nähert man sich einem Buch als Illustrator an? Wie funktioniert das Zusammenspiel? Woher kommen die Ideen? Solche und andere Fragen wird die in Leipzig aufgewachsene Künstlerin dem interessierten Publikum erläutern und dabei live zeichnen. Ihr Stil ist locker, zeichnerisch, mit wenigen Strichen verleiht sie ihren Figuren – vom Schweinchen mit Propeller bis zu Anna mit den großen Füßen – einen klaren Charakter, eine gut lesbare Mimik. Ihre Zeichnungen haben Wiedererkennungswert.

Bekommt sie einen Text, zu dem sie sofort einen Zugang findet, entstehen vor ihrem geistigen Auge sogleich Figuren, Szenen, Situationen. „Das ist natürlich auch Übungssache“, sagt die studierte freischaffende Künstlerin, die inzwischen wieder viel malt. Ihre Bilder seien im übrigen eher nachdenklich und philosophisch, kontrastierend zu den sehr heiteren, humorvollen Kinderbuch-Illustrationen. Beate Fahrnländer beginnt ganz klassisch mit Zeichenstift und Skizze. Diese werden an Verlag und Autor geschickt, besprochen, zuweilen Änderungswünsche oder Ideen und Vorschläge eingebaut. Dann folgt die Reinzeichnung, auch dies in der Regel manuell. Digital eingefügt wird nur die Farbe – alles stets in Rücksprache mit Verlag und Autor. Dass ein Illustrator deutlich weniger verdient als ein Autor, damit hat sich Beate Fahrnländer inzwischen abgefunden. Dabei seien doch gerade für kleine Kinder die Bilder zur Geschichte enorm wichtig.

Gezeichnet hat sie zwar auch schon für Erwachsene, beispielsweise für die Kolumne in „Bild der Frau“. Ihr Schwerpunkt liegt jedoch bei der Kinderliteratur.

Hier wie dort kann sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen, Alltagszenen oder Anekdoten aus dem eigenen Freundeskreis einbauen.

Das Feed Back der Kinder ist ihr besonders wichtig, sie freut sich über neugierige Fragen der kleinen Leser – gerade auch auf der Buchmesse.

Um die Zukunft des Buches ist es Beate Fahrnländer nicht bange: „Die Faszination Buch ist nach wie vor da.“ Allerdings geriet angesichts einer Flut an Neuerscheinungen Vieles auch schneller wieder in Vergessenheit. Echte Kinderbuchklassiker entwickelten sich immer seltener.

Bei einem zweiten Büchergespräch wird sie über das Buch „Anna mit Schirm und Charme und großen Füßen“ sprechen, in dem die toughe Tochter einer Alleinerziehenden einen Außenseiter zum Freund gewinnt und sich in der Großstadt Frankfurt durchschlägt. Auch hierfür hat sie gezeichnet: frisch, frech und fröhlich.

Die Ideen gehen Beate Fahrnländer sicher nicht aus. Ihr Appell an alle Eltern: Die Kleinen möglichst früh zum Buch bringen.n  Kinderbuchmesse: 17. bis 19. November, Fr, 16-19 Uhr, Sa/So, 11-18 Uhr, Burghof

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