Lörrach Gute Betreuung hilft bei der Integration

ov/bk
Die Anschlussunterbringung Neumatt-Brunnwasser in Haagen Foto: Kristoff Meller

Migration: Stadt strebt Sicherung der Integrationsarbeit in Lörrach an / Thema im Gemeinderat

Lörrach - „Die Integration funktioniert in Lörrach gut“, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz beim Mediengespräch am Montag. Damit das so bleibt, strebt die Verwaltung nun die Sicherung des städtischen Integrationsmanagements mindestens bis September 2022 an. Am Donnerstag wird das Thema im Gemeinderat erörtert.

Rund 620 Menschen leben gegenwärtig in Anschlussunterbringung in der großen Kreisstadt. Etliche Flüchtlinge hätten bereits Arbeit und eine eigene Wohnung gefunden, andere würden gern arbeiten, dürfen aber derzeit aufgrund ihres Status keine Stelle annehmen.

Die Neubürger lebten weitestgehend unauffällig unter der Lörracher Bevölkerung, betonte der Oberbürgermeister. Es habe sich klar gezeigt, dass die Integrationsarbeit als Instrument weitergeführt werden sollte. Das Welcome-Center dient seit Ende 2017 als Anlaufstelle für geflüchtete Menschen in Lörrach. Im vergangenen Jahr wurde die Arbeit, die sich bis dahin auf vier Außenstellen verteilt hat, gebündelt.

Das Rathaus dient nun als zentrale Anlaufstelle. Hier betreuen in erster Linie Sozialarbeiter des Caritasverbandes und des Diakonischen Werks die Geflüchteten. Die Betreuer in den Anschlussunterbringungen Neumatt-Brunnwasser in Haagen und im Bächlinweg kommen ebenfalls von den Trägern der Freien Wohlfahrtspflege.

Auch das Integrationsmanagement war durch die Corona-Pandemie geprägt. „Die Angst keine Arbeit mehr zu haben, oder sogar deren Verlust sorgen ebenso für massive Zukunftsängste wie der Eintritt von Kurzarbeit, der Wegfall von Sprachkursen und die Sorge um den Aufenthalt in Deutschland. Gerade in solchen Situationen benötigt es Ansprechpersonen die den Betroffenen mit Rat zur Seite stehen und ihnen etwas Halt und Sicherheit geben“, betont die Stadt.

Um dies zu gewährleisten, musste das Welcome-Center zu Beginn des Lockdowns seine Arbeit umstellen. Schnell habe die Kommune aber trotz Homeoffice und anderer Schwierigkeiten eine Sicherstellung des Betriebs und der schnellen Kontaktmöglichkeit gewährleisten können. „In dieser Zeit haben die Integrationsmanager eng mit Behörden und Institutionen zusammengearbeitet, um den Klienten bei alltäglichen und grundlegenden Fragen eine Stütze sein zu können“, heißt es.

Die aktuelle Beratungssituation im Welcome-Center und in den Außenstellen Neumatt-Brunnwasser und Bächlinweg solle daher zunächst bis einschließlich September 2021 bestehen bleiben, im Folgejahr würden 0,5 Stellen abgebaut.

Durch die Erfahrungen der vergangenen drei Jahre, „und vor allem durch das intensive Jahr 2020“, so die Stadt, sehe die Verwaltung die Notwendigkeit in der Weiterführung der Arbeit des Integrationsmanagements. „Die gute Zusammenarbeit mit den Freien Trägern der Wohlfahrtspflege Caritasverband und Diakonisches Werk hat sich bewährt. Die Integrationsmanager sind ein eingespieltes Team.

Gute Integration benötigt Zeit und lässt sich nicht nur durch Arbeit und Bildung messen, vielmehr spielen auch soziale Komponenten und Kompetenzen eine Rolle. Durch Corona kommen ganz neue Problemstellungen hinzu. Eine kontinuierliche und qualitative Beratung für geflüchtete Menschen hilft unserer gesamten Stadtgesellschaft“, bekräftigt Lutz.

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