Lörrach „Gute Menge, gute Qualität“

Die Oberbadische
Karlheinz Ruser (l.) führte durch die Weinberge am Tüllinger Berg. Foto: Markus Greiß Foto: Die Oberbadische

Rebbegehung: Karlheinz Ruser präsentierte am Tüllinger gesunde Trauben

Von Markus Greiß

Lörrach. Die Trockenheit und Hitze dieses Sommers hat dem Wein am Tüllinger Berg nicht geschadet. Bei der Rebbegehung am Montagabend führte Rebobmann Karlheinz Ruser die rund 50 Teilnehmer, darunter Oberbürgermeister Lutz, mehrere Gemeinderatsmitglieder und Winzer, durch kerngesunde Weinberge.

Die außergewöhnliche Witterung, die in diesem Jahr deutschlandweit vielen Ackerbauern die Ernte vermiest hat, ist den Winzern zugute gekommen. „Von allen Kulturen verkraften Weintrauben Trockenheit am besten“, erklärte Ruser den Hintergrund. Im Mai habe der Regen die Böden gut gefüllt. Als die Hitze einsetzte, seien die Reben wegen ihrer langen Wurzeln in der Lage gewesen, das Wasser aus der Tiefe hochzuziehen. Die Trockenheit hätte zudem den in anderen Jahren oft problematischen Pilzbefall verhindert und auch anderen Schädlingen wie der Kirschessigfliege zugesetzt, die sich bei zu hohen Temperaturen nicht mehr vermehren kann. Und für die maschinelle Traubenernte, die am Tüllinger neben der manuellen Lese praktiziert wird, seien die aktuell trockenen, harten Böden ein Vorteil.

Ruser gab eine rundum positive Prognose für den diesjährigen Jahrgang ab: „Allgemein gesunde Trauben, gute Menge und gute Qualität.“ Einziger Wermutstropfen: Durch den vielen Sonnenschein ist das Mostgewicht der Trauben bereits sehr hoch. Daher muss rasch geerntet werden, damit die Weine nicht zu kräftig werden. Der Chardonnay am Tüllinger hatte laut Ruser am 22. August bereits 87 Öchsle – zu viel für die Sektherstellung, für die er eigentlich vorgesehen ist. „Jetzt machen wir eben Wein davon“, gibt sich Ruser pragmatisch.

Auch die anderen Traubensorten wie Müller-Thurgau, Gutedel, Grau- und Weißburgunder, Lemberger, Regent und Spätburgunder, an denen der Rebobmann sein Publikum vorbeiführte, erreichten die Reife in diesem Jahr schon sehr früh. Daher wurde auch schon einiges geherbstet. Und spätestens am 25. September ist zumindest in Rusers Betrieb die Lese abgeschlossen. Nach der Rebbegehung gratulierte Oberbürgermeister Jörg Lutz den Winzern zum Jahrgang, der vielfach als „ideal“ betitelt werde.

Beim abschließenden Umtrunk beim Bammerthüsli am Tüllinger Berg bezeichnete er dies als „gerechten Ausgleich fürs letzte Jahr“, in dem die Weinbauern frostbedingte Ernteeinbußen von rund 50 Prozent zu verkraften hatten.

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