Lörrach Gute Zahlen: Trotzdem sinkt die Dividende

Guido Neidinger
Günther Heck (links) und Ulf Bleckmann. Foto: zVg     

Volksbank Dreiländereck: „erfreuliche Zahlen“ für das Jahr 2018. Mitglieder sollen 3,2 Prozent auf Geschäftsanteile erhalten. Bilanzsumme klettert auf 1,3 Milliarden Euro.

Lörrach - Die Volksbank Dreiländereck ist auch im vergangenen Geschäftsjahr gewachsen. Das gilt sowohl für das Einlagen- als auch für das Kreditgeschäft. Gestern legte der Vorstand die „erfreulichen Zahlen“ vor. Einen Wermutstropfen gibt es für die knapp 35 000 Mitglieder der Genossenschafsbank dennoch.

„Unsere Geschäftspolitik, die sich auf die Qualität im Kundenservice und in der Beratung ausrichtet, brachte erneut ein sehr erfreuliches Ergebnis.“ Dieses Modell ist für den Vorstandsvorsitzenden Günther Heck ausschlaggebend für den anhaltenden Erfolg der Volksbank.

Positive Zahlen

Die Bilanzsumme konnte um 5,7 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro ausgebaut werden. Zu verdanken ist dies vor allem dem guten Kreditgeschäft. Es wurden Kredite in Höhe von 190 Millionen Euro zugesagt, ein Plus von 5,7 Prozent. 87 Millionen Euro flossen laut Heck an Firmenkunden für Investitionen und 103 Millionen Euro an Privatkunden, hauptsächlich zur Finanzierung von Wohneigentum. Die Volksbank verwaltet damit Kundenkredite in Höhe von gut einer Milliarde Euro. Bei den Neuzusagen konnte die Volksbank eine Steigerung um 22 Millionen Euro erzielen (+13%).

Mit einem Plus von 2,6 Prozent wuchsen die Kundeneinlagen nicht ganz so stark. Sie erreichen ein Volumen von fast 1,4 Milliarden Euro. Heck sprach von „dem anhaltenden Wunsch der Kunden nach sicheren Anlageprodukten“.

Zinsüberschuss

Aufgrund der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsphase teilt die Volksbank das Schicksal anderer Geldinstitute: Der Zinsüberschuss sank von 24,4 auf 23,2 Millionen Euro und damit laut Vorstandsmitglied Ulf Bleckmann auf einen Wert von etwa 1,8 Prozent.

Weitere Zahlen

Der Provisionsüberschuss liegt mit 14,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Hier fließt unter anderem das Ergebnis des Wertpapierumsatzes mit 77 Millionen Euro, des Lebensversicherungsgeschäfts mit 13 Millionen Euro und des Bauspargeschäfts mit 28 Millionen Euro hinein. „Mit dieser Entwicklung sind wir insgesamt wiederum sehr zufrieden“, betonte Bleckmann. Nach wie vor ist auch die Lebensversicherung – aufgrund deutlich geringerer Renditen bei Verbrauchern in die Kritik geraten – laut Heck ein Thema. Allerdings würden Lebensversicherungen heute weniger aus Gründen der Vorsorge abgeschlossen, sondern um Risiken abzusichern, zum Beispiel beim Immobilienkauf.

Die Ergebnisse

Die Volksbank erzielte nach den Worten des Vorstands „wiederum ein überdurchschnittliches Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von rund 13,3 Millionen Euro. Das Jahr 2018 kann mit einem Jahresüberschuss von 1,8 Millionen Euro abgeschlossen werden. Das Eigenkapital beträgt 20 Prozent (Mindestkapitalquote: zwölf Prozent). Heck rechnet mit einer Steuerlast in Höhe von vier Millionen Euro.

Die Dividende

Trotz der positiven Zahlen will der Vorstand die seit vielen Jahren geradezu zementierte Dividende für die 34 802 Mitglieder (plus 559) von bisher 5,6 Prozent deutlich senken. „Wir werden der Vertreterversammlung eine Dividende von 3,2 Prozent vorschlagen“, erklärte Heck auf Nachfrage. Dies sei im Vergleich mit den anderen Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg „ein durchschnittlicher Wert“.

Heck erklärte die Absenkung so: „Den anhaltend rückläufigen Zinsüberschuss kann man nicht beliebig lange ausgleichen.“ Da er mit einem weiter sinkenden Zinsüberschuss rechnet, habe der Vorstand sich zu diesem Schritt entschlossen. Heck betonte, dass die Dividende „noch deutlich über Kapitalmarktniveau liegt“ und versicherte, dass die Dividende von 3,2 Prozent „über lange Jahre tragbar ist“.

Personal

Zum 31. Dezember 2018 beschäftigte die Volksbank Dreiländereck 217 Mitarbeiter sowie 23 Auszubildende. Die Belegschaft blieb laut Bleckmann stabil. Als „nicht leicht“ bezeichnete Heck die Personalgewinnung, „zumal viele Unternehmen in der Region nach Fachkräften suchen“. Bislang aber könne man den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern decken.

Investitionen

Vor allem in die Technik steckt die Volksbank viel Geld. Unter anderem werden sämtliche Filialen mit Ein- und Auszahlungsautomaten bestückt. Ziel ist es, den Kunden Bankgeschäfte rund um die Uhr zu ermöglichen. Gut angenommen wird laut Bleckmann auch der Telefon-Service. Derartige Dienste werden weiter ausgebaut.

Soziales Engagement

Durch ihre regionale Verwurzelung unterstützte die Volksbank im zurückliegenden Geschäftsjahr zahlreiche Vereine und Institutionen bei ihren sozialen und gemeinnützigen Aufgaben. Insgesamt flossen auf diese Weise 170 000 Euro in die Region. Ausblick Günther Heck rechnet auch für 2019 mit einem erfolgreichen Geschäftsjahr, trotz aller Schwierigkeiten am Markt.

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