Haagen: Ortschaftsrat votiert für Sanierung des Rückhaltebeckens am Schwarzgraben
Das Hochwasser-Rückhaltebecken am Schwarzgraben muss für rund 1,2 Millionen Euro saniert werden. Dem stimmte der Ortschaftsrat am Dienstag zu. „Das ist viel Geld“, sagte Ortsvorsteher Horst Simon. Aber wenn damit Hochwasserschäden von Haagen abgewendet würden, sei dies zu rechtfertigen.
Lörrach-Haagen (ouk). Das Rückhaltebecken liegt an der Wittlinger Straße oberhalb von Haagen. Der Schwarzgraben fließt durch das Becken in einem Durchlassrohr unter der Wittlinger Straße durch am Wohngebiet Thalacker entlang bis nach Haagen und weiter in die Wiese. Bei Hochwasser halten eine Stauklappe und Schieber das Wasser im Becken und sorgen für einen kontrollierten Ablauf.
Mathias Eberhardt, stellvertretender Leiter des Eigenbetriebs Abwasser, erläuterte die geplante Sanierung. Steuer- und Messtechnik, die in die Jahre gekommen sind, sollen erneuert werden. Direkt am Bach sollen ein neuer Grobrechen und ein Sandfang dafür sorgen, dass das Wasser gut abfließt. Außerdem soll unter der Straße ein größeres Durchlassrohr verlegt werden, damit auch bei Starkregen wie im Juli 2021 das Wasser ohne Stau abfließen kann. Diese Maßnahmen sollen eine Million Euro kosten. Sie sollen 2022 oder 2023 durchgeführt werden.
Für knapp 205 000 Euro sollen die Stauklappe und die Schieber im Rückhaltebecken erneuert werden. Die vorhandene Klappe ist vermutlich zu schwach, um das Wasser zu halten, falls das Becken einmal komplett vollläuft. Die alten Schieber sind zudem störanfällig. Für diese Arbeiten ist bereits Geld im Haushalt 2022 vorgesehen. Sie werden separat an eine Fachfirma vergeben.
„Die Summe ist beeindruckend“, sagte auch Christa Rufer (SPD). Sie fragte, wie oft am Rückhaltebecken schon Hochwasseralarm ausgelöst wurde und ob es auch bei einem extremen Hochwasser wie jüngst im Ahrtal Schutz bieten würde. Eberhardt erinnerte sich an drei bis vier Alarme in zwölf Jahren. Vollgelaufen sei das Becken noch nie, sagte Eigenbetriebsleiter Robert Schäfer. Haagen habe bislang nie mehr unter Hochwasser gelitten, seit das Becken 2006 gebaut wurde.
Regenschäden im Lichsenweg könne das Bauwerk allerdings nicht verhindern, bedauerte Eberhardt. Aber der Werkhof werde den Wassergraben dort wieder reinigen. Selbst wenn nach einem Starkregen wie im Ahrtal die Erde aufweicht, werde das Becken standhalten, versicherte Eberhardt. Eine stabile Spundwand sei in den Felsen gebaut: „Der Damm wird nicht brechen.“ Für die Technik gebe es ein Notstromaggregat.
