Lörrach Haagens Einwohnerzahl steigt

Peter Ade

Jahresrückblick: „Belist“ macht Fortschritte. Rathaus wird 50 Jahre alt. Intaktes Dorfleben.

Lörrach-Haagen - Die Stadt wächst in den Ortsteilen. Bestes Beispiel dafür ist Haagen. „Mit dem Wohngebiet Belist geht’s zügig voran“, freut sich Ortsvorsteher Horst Simon im Jahrespressegespräch mit unserer Zeitung. Vorgesehen sind rund 220 Wohneinheiten für insgesamt etwa 500 Menschen.

Der Bebauungsplan sieht einen Gebäudemix aus Einzelhäusern, Doppelhaushälften, Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern vor. Die Stadt verkauft die Flächen mit zielgerichtetem Vergabemodell. Spatenstich war im Herbst.

Aufgehoben wird die aus den 1970er Jahren stammende Satzung über Gebühren, die ursprünglich von Altanliegern für den geplanten Grünzug mit Kinderspielplatz hätten erhoben werden sollen. Die Kosten werden nunmehr aus dem städtischen Haushalt und damit über Steuergelder bestritten.

Unterdessen sind konkrete Überlegungen für das Neubaugebiet „Neumatt-Brunnwasser“ im Gang. Es liegt zu zwei Dritteln auf Haagener und zu einem Drittel auf Hauinger Gemarkung. Vorgesehen sind Wohnraum für 250 bis 300 Menschen und Sportanlagen für Vereine.

Einsatz für Integration

„Mir sind keinerlei Probleme bekannt“, freut sich der Ortsvorsteher über das Leben in der im vergangenen Sommer an der Hornbergstraße fertiggestellten Anschlussunterkunft für Geflüchtete. Ein Lob gebühre dem Anwohnerbeirat, der sich mit großem Engagement um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund kümmere.

Kindergarten bleibt

Gestartet wurde im vergangenen Jahr der Umbau der Alten Schule an der Röttler Straße zur Kindertagesstätte und einem Kindergarten mit fünf Gruppen Die Fertigstellung wird bis Ende 2019 erwartet.

„Vom Tisch“ sind Überlegungen der Stadtverwaltung, den Neubau des zum Abbruch bestimmten evangelischen Kindergartens aus dem Finanzplan zu streichen. „Es wird - wie geplant - an der Markgrafenstraße in Haagen gebaut“, versichert Simon nach Bürgerprotesten und intensiven Verhandlungen.

Einzelhandel

Angesichts des insgesamt zu erwartenden Zuzugs in Haagen _ die Einwohnerzahl könnte in den nächsten Jahren auf bis zu 3800 steigen - bekomme die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes „immer größere Bedeutung“.

Freilich würdigt der Ortsvorsteher die bereits vorhandenen Angebote, zum Beispiel das der Metzgerei Bachmann, die im Herbst das 65-jährige Bestehen feierte.

Metzgermeister Dirk Bachmann sieht sich in der Rolle des Nahversorgers. „Kreativität zeichnet das gute Lebensmittelhandwerk aus“, freut er sich, dass dem Geschäft schon mehrfach Preise verliehen wurden.

Das Lebensmittelangebot umfasst etwa tausend Artikel des täglichen Bedarfs. Neben Wurst- und Fleischwaren gibt es frisches Obst und Gemüse aus regionalem Anbau. „Wir schätzen dieses Angebot sehr“, unterstreicht Simon.

Halle macht Fortschritte

„Mit der Schlossberghalle geht’s voran“, begrüßt der Rathauschef die weiteren Bauabschnitte zur Renovierung. Zuletzt wurde das Dach erneuert. In Kürze folgen die neue Fassade, der Eingangsbereich und die Einrichtung eines Hausmeisterbüros.

Zufrieden ist der Haagener Rathauschef mit der Entwicklung im öffentlichen Nahverkehr. Seit Dezember „versorgt“ die Buslinie 10 Röttelnweiler.

Mit einem „Tag der offenen Tür“ und einem Fest in der Alten Halle wird am 20. und 21. Juni das 50-jährige Bestehen des Haagener Rathauses mit dem angegliederten Feuerwehrzentrum gefeiert.

Orchester vor Auflösung

Als Wermutstropfen wertet der Ortsvorsteher die bevorstehende Auflösung der Feuerwehrmusik (wir berichteten). Das Orchester gibt am Samstag, 19. Januar, 20 Uhr, in der Schlossberghalle sein Abschiedskonzert.

Simon kandidiert

Zum Abschluss des Jahrespressegesprächs mit unserer Zeitung kündigte Horst Simon (SPD) an, dass er bei den Kommunalwahlen am 26. Mai 2019 wieder kandidieren und bei einer Wiederwahl erneut für das Amt des Ortsvorstehers zur Verfügung stehen werde.

Simon sieht sich nach eigenen Worten „im Einklang“ mit seinem Parteifreund Günter Schlecht (Hauingen) und der amtierenden Brombacher Ortsvorsteherin Silke Herzog (Freie Wähler). Mit beiden verbinde ihn ein sehr gutes Einvernehmen.

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