Innenstadt: Pro Lörrach skizziert den mühsamen Weg zu einer neuen Normalität
Pro Lörrach möchte sich weiter zur Stadtgesellschaft hin öffnen und von einer Einzelhandelsvereinigung mehr und mehr zur Unternehmervereinigung entwickeln. In diesen Tagen freuen sich die Akteure auf das Sommerfest am 9. und 10. Juli, doch gibt es bei der Kundenfrequenz in der Innenstadt noch Luft nach oben, wie beim gestrigen Mediengespräch auf Nachfrage unserer Zeitung erläutert wurde.
Von Bernhard Konrad
Lörrach. Es sei zu spüren, dass die Menschen Sehnsucht nach Begegnung haben, sagt Peter Vogl, Inhaber von Sportmüller in der Grabenstraße. Gleichzeitig sei die Verunsicherung der Bürger noch präsent, zuletzt wurde sie durch Krisen auf globaler Ebene sogar noch forciert, so der Unternehmer: „Keiner weiß so recht, was kommt.“ Erschwert werde die Situation für den Handel, weil auch bei den Mechanismen der Lieferketten noch „vieles durcheinander“ sei.
Die generelle Tendenz in der Innenstadt sei zwar ermutigend, es werde aber noch lange dauern, bis sich Normalität eingestellt hat. Auch mit Blick auf Corona wisse niemand, wie sich die Dinge entwickeln werden.
Pro Lörrach-Vorsitzender Hans-Werner Breuer (Becker Wohnbedarf) geht davon aus, dass sich ohnehin bis auf Weiteres „eine neue Normalität“ etablieren werde. Insbesondere „Teile des Schweizer Mittelbaus“ seien der Stadt und dem hiesigen Handel durch Corona abhanden gekommen – und nicht zurückgekehrt. Breuer: „Lörrach fehlen noch 20 bis 25 Prozent Besucher. Sie werden so schnell nicht wiederkommen.“ Deshalb müsse der Einzelhandel besondere Anstrengungen unternehmen, um die Kunden so gut es geht zurückzugewinnen.
Vogl würdigte die verbesserte Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Handel: „Nur gemeinsam sind wir stark“.
Angesichts der Lehren aus der Vergangenheit und weiterhin unklarer Perspektiven – Stichwort Corona-Pandemie – appellierte Breuer an die Landespolitik: „Eine Schließung der Grenze zur Schweiz darf kein zweites Mal passieren.“
Unterdessen befindet sich Pro Lörrach im Wandel: Die Vereinigung will sowohl räumlich über die Innenstadt hinaus neue Mitglieder gewinnen als auch offener für andere Branchen wie etwa Gewerbetreibende werden.
Der Verkauf digitaler Gutscheine hat sich bestens entwickelt, und auch die „hoi!-App“ wird gut nachgefragt (wir berichten noch).
