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Lörrach Hebelgottesdienst: Im Gebet verbunden

Martin Braun
Johann Peter Hebel Foto: Meller

Verschiedene Welten treffen im Hebelgottesdienst in der evangelischen Stadtkirche aufeinander.

Anlass war der traditionelle Hebelgottesdienst, der gewöhnlich am Sonntag nach dem Geburtstag des Dichters und Theologen Johann Peter Hebel gefeiert wird, der am 10. Mai 1760 in Basel geboren wurde.

Dieses Jahr gab es dazu in der Stadtkirche und dem benachbarten Dreiländermuseum wieder das klassische Programm mit Gottesdienst in der Kirche und anschließender Feier im Museum. Begründet ist dies darin, dass Hebel (1760-1826), der am Ende seines Lebens gar als Prälat an der Spitze der evangelischen Landeskirche von Baden stand, mit beiden Örtlichkeiten als junger Lehrer und Theologe zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn eng verbunden war.

In der Predigt von Pfarrerin Gudrun Mauvais ging es zuerst um ein rein kirchliches Thema. Passend zum Sonntag Rogate, das lateinische Wort für: Betet! – gab es einen Text des Apostel Paulus aus dem 2. Kapitel von dessen 1. Timotheus Brief mit der schönen Überschrift in der modernen Basisbibel: „Das Gebet für alle Menschen, besonders für die Machthaber“.

Mauvais, trat in ihrer Predigt zum genannten Gebetstext des Paulus dafür ein, die Sache des Gebets auf eine menschliche Stufe zu bringen, weg von dogmatischer Gelehrsamkeit hin zu den Empfindungen normaler christlicher Herzlichkeit.

Dabei nahm Mauvais Hebel und seine Theologie, seine Theorie zum Gebet, als ersten Prälaten, ersten Bischof ihrer evangelischen Landeskirche mit ins Boot. Bevor sie aber für ein natürliches Gebt aus dem einfachen Herzen kommend warb, mahnte die Pfarrerin aber auch, das Beten nicht nur – wie Luther kritisierte – im stillen Kämmerlein zu sprechen.

Es dürfe da nicht einfach heißen: Beten, das mache ich nur für mich, das ist meine Privatsache, das geht niemanden etwas an. Wo so gedacht werde sei die Kirche am Ende. Beten brauche Gemeinschaft.

Und so sieht Mauvais den großen Hebel auf ihrer Seite, wo sie für ihre Gemeinde das an einem Film orientierte Programm formuliert: Eat, Pray and Love! – deutsch: Essen, Beten und Gemeinschaft in Liebe und Dienen. Für Mauvais und die Organistin Birgit Tittel gab es am Schluss Blumen, überreicht von Inge Hemberger als Hebelfreundin in traditioneller oberländischer Tracht.

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