^ Lörrach: Heiße Rhythmen, wildes Saxofon - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Heiße Rhythmen, wildes Saxofon

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Kooperation: Burghof und Nellie Nashorn präsentieren ein jazziges Projekt mit drei Konzerten

Lörrach (hau). Über den Namen des neuen kleinen Festivals, das sich dem Jazz widmet und gemeinsam von Burghof und Nellie Nashorn konzipiert wurde, stolpert man zunächst. Doch die Irritation ist Programm: T/HE/ART/OF XXJZZ. Der Titel will neugierig machen. Die Reihe präsentiert Künstler, die es wert sind, gesehen und gehört zu werden. All das steckt in den englischen Wörtern: Herz, Kunst, Jazz und das weibliche X-Chromosom. Denn es sind bei allen drei Konzerten Musikerinnen, die im Fokus stehen. Eine bewusste Wahl in dem männerdominierten Genre Jazz.

Echte Könnerinnen

Natürlich wurden sie nicht ausgewählt, weil sie weiblich sind, sondern weil sie echte Könnerinnen sind, technische und stilistische Grenzen überschreiten, Klangwelten erforschen und neu schaffen, betont Patrick Dengl vom Nellie. Die Musikerinnen hätten alle eine eigene Handschrift, und sie stehen nicht „nur“ als Sängerinnen auf der Bühne, sondern als Komponistinnen, Bandleaderinnen, Gitarristinnen, Pianistinnen und Violonistinnen.

Zum Auftakt kommt am Donnerstag, 17. November, Teresa Bergmann in den Burghof. Sie gastierte bereits beim Stimmenfestival 2021 in Lörrach. Die „Ausnahmestimme“ und „Genrewandlerin“ präsentiert im Burghof ihr drittes, neues Album: „33, Single & Broke“, schon der Titel ein Statement voller Selbstbewusstsein und mit Augenzwinkern. Gespielt wird ein Mix aus jazzigem Folk, poetischem Pop und gegenwärtigem Chanson, so die Veranstalter bei der Programmvorstellung. Die Neuseeländerin und Wahlberlinerin verspreche ein tolles Live-Erlebnis.

Saxofon und Piano

Am Abend darauf stehen im Rahmen der DiNi Jazzothek zwei weitere Frauen auf der Nellie-Bühne: die in Zürich lebende deutsche Jazzmusikerin, Komponistin und Saxofonistin Nicole Johänntgen, die gerade ein begeisterndes Konzert in St. Agathen gab, sowie die Pianistin und Komponistin Manon Mullener aus Freiburg. Bassist ist Emanuel Schnyder, während Ulli Niedermüller das Schlagzeug bedient. Der Abend ist als Werkstattkonzert angelegt: Die Musiker haben sich nur abgesprochen, aber noch nie zusammen gespielt. Es werden kubanische Rhythmen und ein wildes Saxofon versprochen.

Der dritte Abend findet wieder im Burghof statt: Am Sonntag, 20. November tritt das Yilian Canizares Resilience Trio auf. Die namengebende in der Schweiz lebende Kubanerin gilt als eine der faszinierendsten zeitgenössischen Geigerinnen, Sängerinnen und Komponistinnen. Sie verbindet spielerisch Jazz, Klassik und afrokubanische Rhythmen. Ihr neues Album „Erzulie“ benannt nach der haitianischen Göttin der Liebe und Freiheit, kam 2019 heraus.

Netzwerken

Mit dem kleinen Festival – ein geplantes viertes Konzert musste abgesagt werden – soll die bereits früher aufgegleiste Kooperation zwischen Burghof und Nellie Nashorn intensiviert und ausgebaut werden. Dazu Burghofgeschäftsführer Timo Sadovnik. „Ich arbeite grundsätzlich gerne in Netzwerken, in Kooperationen, die sich gegenseitig befruchten.“ Eine weitere Zusammenarbeit zwischen den Häusern gibt es auch im Kabarett, nächste Auflage ist im Januar.

„Die Konzerte werden Spaß machen“, verspricht Patrick Dengl. Und Freude werden die beiden Geschäftsführer nach eigenem Bekunden auch an weiteren gemeinsamen Projekten haben, um Synergien zu nutzen und Ideen weiter sprühen zu lassen.

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