Lörrach Heiterer Exkurs zu Lieblingsplätzen

Walter Bronner
Über die gelungene Premiere von „Literatur im Wohnzimmer“ freuten sich Peter Oehler und Hannelore Roßkopf, Autorin Barbara Riess und Gastgeberin Monika Haller. Foto: Walter Bronner Foto: Die Oberbadische

Erster literarischer „Liechtgang“ des Freundeskreises der Stadtbibliothek.

Lörrach-Brombach - Das sei so ähnlich wie früher „amig z’Liecht go“ fand Monika Haller, als sie über 20 Gäste in ihrem schmucken Heim in Brombach zum ersten Abend der Reihe „Literatur im Wohnzimmer“ begrüßte. Die Begegnung mit Büchern und Autoren im privaten Umfeld hat sich das Vorstandsteam vom Freundeskreis der Stadtbibliothek Lörrach zu dessen 15jährigem Bestehen ausgedacht.

Gute Resonanz

Und dass diese Idee sogleich auf gute Resonanz stieß, registrierte Vorsitzende Hannelore Roßkopf mit besonderer Freude, als sie der Gastgeberin dankte. Sie hatte eigens für diesen Anlass die Markgräfler Sonntagstracht angelegt, denn lesender und erzählender Gast war die in Kirchzarten lebende Autorin Barbara Riess mit einer Textauslese ihres Buches „Markgräflerland. Lieblingsplätze zum Entdecken“.

Dabei fasste sie ein gutes Dutzend der von ihr beschriebenen 88 Lieblingsplätze zu einem amüsanten und anheimelnden Streifzug durch das vielgestaltige Kulturland am Oberrhein zwischen Freiburg Süd bis kurz vor Basel zusammen. Sie habe bei ihren Recherchen nach schönen und markanten Orten gesucht, „die auch eine Geschichte hergeben“, sagte die Autorin und setzte voraus, dass ihr Auditorium solche Fixpunkte im Raum Lörrach bestens kennt, weshalb sie zunächst auf etwas entferntere Lieblingsplätze auswich.

Anekdotische Betrachtungen

Etwa die Heilbäder Badenweiler und Bad Krozingen, ersteres mit „Wellness für Vespasian“ apostrophiert, das zweite in die vergnügliche Schilderung „Vom Badezuber zum Heilbad“ verpackt. Schon mehr in lokale Nähe gerückt waren ihre anekdotischen Betrachtungen zum Auftritt des Revolutionärs Friedrich Hecker in Schopfheim und zu dem in Kandern geborenen, von Luis Trenker zum „Kaiser von Kalifornien“ proklamierten Johann August Sutter, einschließlich der unausrottbaren, gleichwohl unwahren Legende von dessen Tod auf den Stufen des Washingtoner Capitols.

Zuvor noch gab es ein „Picknick in der Teufelsküche“ (Steinzeithöhlen bei Ehrenkirchen), eine Stippvisite im „Teufelsgrund“ (Silberbergwerk im Münstertal) und im nahen Kaltwasserhof sowie beim Alchimisten Faust im Staufener „Löwen“ und bei den Rheingold-Schürfern nahe Neuenburg.

Dass der Markgraf (und spätere Großherzog) den Kastelberger Gutedel zu seinem Haustrunk erkor und was es mit seiner hektisch zusammengeschusterten Krone auf sich hat, wussten wohl nur wenige Zuhörer. Und trotz verinnerlichter Kenntnisse über die Isteiner Schwellen, den Panoramaweg um den Tüllinger und vom Waschhaus am Lörracher Gewerbekanal hörten sie mit Vergnügen, was die Autorin dazu zu berichten wusste.

Ein Werkstattkapitel ihres nächsten Buches über Schätze im Schwarzwald rundete die ansprechend kurzweilige literarische Begegnung ab.

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