Lörrach Hoffen auf den Muba-Effekt

Die Oberbadische

Wirtschaft: Regio-Messe öffnet am 16. März ihre Pforten. Interview mit den Geschäftsführern.

Lörrach - Die Lörracher Regio-Messe im Grütt dauert vom 16. bis 24. März. Derzeit werden die Messehallen aufgebaut. Guido Neidinger sprach im Vorfeld mit den Geschäftsführern Natalia Golovina und Thomas Platzer.

Im vergangenen Jahr kamen 57000 Besucher zur Regio-Messe. Mit welcher Besucherzahl rechnen Sie diesmal?

PLATZER: Wir sind guter Dinge, dass dieses Jahr die Besucherzahl besser als im letzten Jahr oder so gut wie 2017 sein wird. Im letzten Jahr hatten wir am ersten Wochenende Schnee. Das hat die Zahl der Gäste im Gegensatz zu 2017 (63 000) gedrückt. In diesem Jahr, die Zeichen stehen gut, hoffen wir auf perfektes Messewetter. Zudem haben wir einige positive Veränderungen vorgenommen und hoffen, dadurch neue Besucher zu gewinnen.

Auf der Abschluss-Muba in Basel haben Sie für die Regio-Messe geworben. Wie waren die Reaktionen? Konnten Sie zusätzliche Schweizer Interessenten für den Messebesuch in Lörrach interessieren?

GOLOVINA: Im Vorfeld wussten wir nicht, was wir von der letzten Muba erwarten sollen, wir wurden aber äußerst positiv überrascht. Die Stimmung war wie zu den besten Muba-Zeiten. Viele treue Besucher waren da, um die Messe nochmal zu feiern. Wir haben 6000 Messe-Magazine verteilt und zahlreiche Fragen beantwortet. Erfreulich war, dass sehr viele Besucher unseren Stand gesucht haben und sich über die Regio-Messe im Voraus zu informieren und ihren Messebesuch zu planen.

Den Auftritt haben wir gemeinsam mit dem Markgräfler Trachtenverein realisiert. So konnten die Besucher ein Foto in Markgräfler Tracht auf dem Stand machen lassen und bekamen zusätzlich eine Eintrittskarte für die Regio-Messe geschenkt. Dies ist bei den Schweizern aber auch bei den deutschen Besuchern besonders gut angekommen.

Die Muba gibt es künftig nicht mehr. Können Sie von dieser entstehenden Lücke profitieren?

PLATZER: Wir konnten dieses Jahr nur einen kleinen Anstieg der Aussteller aus der Schweiz feststellen, haben aber bereits Anfragen von Ausstellern der Muba für die Regio-Messe 2020. Auch aus Weil am Rhein sind die ersten Anfragen eingetroffen. Wir hoffen natürlich, auch wenn es schade für die Messe Schweiz ist, dass sich das Aus der Muba positiv auf unsere Arbeit auswirkt.

Wie wollen Sie, nachdem die Muba weggefallen ist, in der Schweiz für die Regio-Messe werben?

GOLOVINA: Es wird nicht das erste Mal sein, dass wir an der Muba nicht für die Regio-Messe werben können. Dadurch, dass die Muba in den letzten Jahren nach der Regio-Messe stattgefunden hat, konnten wir dies ebenfalls nicht tun. Um in der Schweiz nach wie vor präsent zu sein, verstärken wir natürlich unsere Aktivitäten. Wir verteilen unser Messe-Magazin in einer Auflage von über 100 000 im Schweizer Grenzgebiet, und wir werben in zahlreichen Printmedien. Für die Zukunft erhoffen wir uns die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Messe Schweiz vielleicht im Rahmen der Nachfolgeprojekte der Muba.

Welches besondere Messeerlebnis können Sie den Besuchern der Regio-Messe in diesem Jahr bieten? Mit anderen Worten: Was gibt es Neues?

PLATZER: Gemeinsam mit dem Partner Stagecom und dem Radio Freies Wiesental in Halle 10 konnten wir wieder ein attraktives Programm entwickeln. Tag der Ringer, Tag der Gesundheit (Vorträge zum Thema „Rund um die Gesundheit“), Tag der Vereine, „Lörrach kommt zu Wort“ (eine interfraktionelle Veranstaltung zur Kommunalwahl im Mai), Tag der Tracht (Bauernmarkt) und Halle 10 mit verschiedenen allemannischen Bands. Das genaue Programm wird in den nächsten Tagen an die Presse gehen und auf der Homepage www.messe-loerrach.de eingestellt. GOLOVINA: Da die Regio-Messe eine Messe für die ganze Familie sein möchte, wollen wir in diesem Jahr mehr für unsere jungen Besucher tun. Zum ersten Mal können sie die Messe im Rahmen einer Schnitzeljagd erkunden. Sie lösen verschiedene Aufgaben, die über das ganze Messegelände verteilt sind, und können dann anschließend an einer Verlosung teilnehmen. Zusammen mit unseren Partnern haben wir fast 200 spannende Preise, die auf kleine Messe-Entdecker warten.

Sie machen jedes Jahr Umfragen bei Ihren Besuchern: Was erwarten diese heute von einer guten Verbraucherausstellung?

GOLOVINA: Erwartet wird eine gute Mischung aus Altem und Neuem. Wenn eines davon fehlt, kriegen wir das immer unmittelbar mit. Gastronomische Genüsse, Information, Erlebnisse und Regionalität sind Stichworte, die wir immer wieder von den Besuchern zu hören bekommen. Für viele unserer Gäste ist die Regio-Messe ein fester Eintrag in ihrem Jahreskalender – eine Art Treffpunkt. Das würden wir gerne ausbauen.

Noch eine Frage zur Zukunft: Nicht wenige Verbraucherausstellungen haben inzwischen aufgegeben – siehe Muba. Wie stabil ist die Existenz der Regio-Messe?

PLATZER: Bereits bei der Übernahme der Messe im Jahr 2016 wussten wir, dass sich der Messemarkt verändert hat und weiter verändern wird, und dass sich das Kaufverhalten ebenfalls verändert hat. Doch wir schauen positiv in die Zukunft, weil die Regio-Messe mehr als eine Verbraucherausstellung ist. Sie ist Treffpunkt, und zudem präsentieren wir immer Neuerungen, zum Beispiel in diesem Jahr ’Smart Life meets Lörrach Innovativ’, welche nun zum zweiten Mal stattfindet. GOLOVINA: Nichts ist beständiger als der Wandel. Das ist uns mehr als bewusst. Im Gegensatz zu vielen Veranstaltern von Verbrauchermessen sind wir ein sehr kleines, inhabergeführtes Unternehmen. Das bedeutet, dass diese Veranstaltung für uns mehr als einfach nur Job bedeutet.

Wir versuchen, soweit es geht, ein persönliches Verhältnis zu unseren Ausstellern aufzubauen. Auch die Reaktionen der Besucher bekommen wir ungefiltert mit. Somit können wir relativ schnell auf potenzielle Konflikte oder aber auf besondere Wünsche der beiden Gruppen reagieren. Diese familiäre Atmosphäre und Reaktionsschnelligkeit half uns früher und wird hoffentlich auch in der Zukunft über gewisse Krisenzeiten helfen.

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