Hoffen auf kreative Explosion

Lörrach (hau). Sicherlich hätte die geplante Ausstellung in der idyllisch auf dem Tüllinger gelegenen Galerie im Zwetschgenweg von Jürgen Unseld viel kunstinteressiertes Publikum angezogen. Die beiden in der Region bekannten Künstlerinnen und Kuratorinnen des Vereins Bildende Kunst (VBK), Gabriele Menzer und Hanna Benndorf, sollten in dem charmanten Altbau eigentlich bereits im Juni/Juli ihre Werke präsentieren. Coronabedingt wurde der Termin dann auf September verschoben. Angesichts der aktuellen Lage haben sich Galerist und Künstlerinnen nun dazu durchgerungen, die Ausstellung auf den Juni 2021 zu setzen. „Dann gibt es hoffentlich einen Impfstoff“, sagt Unseld. Die relativ engen Räumlichkeiten und die sonst stets intensiven Begegnungen zwischen Publikum und Künstlern hätten sie zu diesem Entschluss bewogen. Mit allen Auflagen und stark reduziertem Einlass wäre die Stimmung doch zu gedämpft gewesen, sagt Unseld. „Es wäre schade gewesen, zwei so tolle Malerinnen unter so schlechten Bedingungen zu präsentieren.“

Durch die etwas abgelegene Lage der Galerie am Tüllinger konnte er sich auch nicht an der Nacht der offenen Ateliers beteiligen, bedauert Unseld. Aufgrund all dieser Ausfälle versucht er das beste aus der Situation zu machen. „Ich nutze den Freiraum zur Kreativität in meinem Atelier.“ Über Besucher freut er sich hier natürlich trotzdem – am besten mit telefonischer Anmeldung, Tel. 07621/10831. Interessierte können über mehrere Stockwerke verteilt die ganze Bandbreite von Unselds Schaffen anschauen.

Seit drei Jahren gibt es seine Galerie mit Traumlage. Zuletzt vor Corona lockten die Arbeiten von Bernd Goering und Konstantin Weber viele Besucher an. Darauf hofft Unseld dann im nächsten Jahr. „Ich denke, nach dieser Corona-Krise wird es geradezu eine Explosion an kulturellen Angeboten geben, auch in den Bereichen Musik, Theater und Tanz. Denn: Das Bedürfnis nach Kultur ist da.“