Lörrach Hoher Besuch, damals in Rötteln

Die Oberbadische
Herzog Philipp der Gute, Kopie eines verlorenen Porträts von Rogier van der Weyden.                                                                                Foto: zVg

Rötteln: Philipp von Burgund zu Gast

Lörrach - Am 9. Juli 1454, heute vor 566 Jahren, besuchte einer der bedeutendsten Adligen Europas, Herzog Philipp von Burgund, die Burg Rötteln. Philipp stammte aus einem Seitenzweig des französischen Königshauses. Der Burgherr Röttelns, Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg, versorgte die Reisegesellschaft zuvorkommend, so eine Mitteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Herzog Philipp III. (1396-1467), der Gute genannt, regierte über das Herzogtum Burgund. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Valois. Das Territorium, über das er regierte, zog sich von den Niederlanden über Belgien und Luxemburg in Richtung Schweiz. Die Herzöge Burgunds zählten zeitweise zu den vornehmsten Fürsten Europas. 1454 war Philipp auf dem Rückweg von einem Hoftag des römisch-deutschen Kaisers in Regensburg. Dabei führte ihn sein Heimweg über Burg Rötteln.

Erhard von Appenweiler, Basler Kleriker und Chronist, berichtete von den Geschehnissen in lateinischer Sprache: „Am 9. Juli 1454 betrat (intravit) Herzog Philipp (dux Burgundie) mit seiner Reisegesellschaft und insgesamt 300 Pferden (cum tres centrum equis) die Burg Rötteln. Markgraf Rudolf IV. (marchio) behandelte diesen zuvorkommend (benigne traxavit eum).“ Der Aufenthalt war kein Zufall: Rudolf IV. war am Hof Philipps geschätzt und pflegte intensive Beziehungen zum Herzogtum Burgund, so die Mitteilung.

Rötteln war seit 1315 im Besitz der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg. Die Familie wurde im Laufe des 14. Jahrhunderts immer mächtiger. Seit 1394 war Markgraf Rudolf III. nur noch dem Kaiser untertan, später erhielt er das Geleitrecht für Händler und das Schutzrecht über die Kirchen. Er baute Rötteln zur Residenz aus. Sein Enkel Rudolf IV. erweiterte den Einfluss der Familie. Seit den 1430er-Jahren stand er als Kammerherr und Rat im Sold des Herzogs Philipp von Burgund. Philipp war sogar namensgebender Taufpate des 1452 geborenen Sohnes von Rudolf: Philipp von Hachberg-Sausenberg.

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