Herzog Philipp III. (1396-1467), der Gute genannt, regierte über das Herzogtum Burgund. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Valois. Das Territorium, über das er regierte, zog sich von den Niederlanden über Belgien und Luxemburg in Richtung Schweiz. Die Herzöge Burgunds zählten zeitweise zu den vornehmsten Fürsten Europas. 1454 war Philipp auf dem Rückweg von einem Hoftag des römisch-deutschen Kaisers in Regensburg. Dabei führte ihn sein Heimweg über Burg Rötteln.
Erhard von Appenweiler, Basler Kleriker und Chronist, berichtete von den Geschehnissen in lateinischer Sprache: „Am 9. Juli 1454 betrat (intravit) Herzog Philipp (dux Burgundie) mit seiner Reisegesellschaft und insgesamt 300 Pferden (cum tres centrum equis) die Burg Rötteln. Markgraf Rudolf IV. (marchio) behandelte diesen zuvorkommend (benigne traxavit eum).“ Der Aufenthalt war kein Zufall: Rudolf IV. war am Hof Philipps geschätzt und pflegte intensive Beziehungen zum Herzogtum Burgund, so die Mitteilung.