^ Lörrach: Hommage mit allen Schikanen - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Hommage mit allen Schikanen

Die Oberbadische

Fassbinder: Burghof-Eigenproduktion widmet dem Kultregisseur und Bühnenautor drei Abende

Von Walter Bronner

Lörrach. Mit der Eigenproduktion „Rainer Werner Fassbinder – Wer sonst?“ will die Burghof GmbH den legendären Regisseur, Bühnen- und Hörspielautor des „Deutschen Herbst“ vor 40 Jahren in den Fokus des Lörracher Kulturszene rücken (wir berichteten gestern).

Vom 11. bis 13. Januar 2018 wird die Burghof-Bühne zum Schauplatz einer Fassbinder-Hommage mit Filmvorführungen, Lesungen, Gesprächen plus Barbetrieb mit Bier, Bouletten und Soleiern. Damit wollen Geschäftsführer Markus Muffler sowie der Schweizer Regisseur und Baselbieter Ex-Kulturchef Niggi Ullrich auf die nach wie vor brandaktuelle Bedeutung eines „sträflich vernachlässigten“ Protagonisten deutscher Kultur verweisen und den Fans von damals eine intensive Wiederbegegnung mit Werk und Wirkung des wohl wichtigsten Vertreters des zeit- und gesellschaftskritischen Kinos der 70er- und 80er-Jahre ermöglichen.

Allzu viele Interessierte kommen dabei nicht in den Genuss dieses Projekts, das sich in einer Atmosphäre abspielen soll, wie sie seinerzeit am Set des Kultregisseurs vorherrschte. Denn das Ganze wird sich hinter dem heruntergelassenen Eisernen Vorhang der Burghof-Bühne abspielen. Maximal 120 Personen können dort im Backstage-Bereich platziert werden, sich jeden Abend drei Filme ansehen und sich an den Gesprächen beteiligen.

Die in qualitativ hochwertigem Blue-Ray-Format präsentierten Filme präsentiert der renommierte Basler Filmvorführer Johannes Wolfensperger, für Bühne und Technik sind Nadja Stocker und Martin Radtke zuständig, für das Catering Heiko Sonntag.

Beim Pressegespräch bekannte Markus Muffler, der seine politische Sozialisierung in der Fassbinder-Ära verortet, dass sein damaliges Idol 35 Jahre nach dessen Tod auch der heutigen Welt „mehr als nur etwas zu sagen“ hat, das die Sinne und Herzen der heutigen Generation anzurühren und zu erregen vermag. Das werde diese Eigenproduktion nachhaltig erfahrbar machen. Die Programme der Fassbinder-Tage beginnen jeweils um 18 Uhr mit der Bar-Öffnung, so genannten Entr’acts und Sequenzen mit Daniel Buser und Niggi Ullrich. Ab 19 Uhr gibt es dann Filmvorführungen und jeweils nach 23 Uhr noch den Night Cup an der Bar.

Zum Einstieg am 11. Januar wird Annemarie Hendels Dokumentarfilm „Fassbender“ gezeigt, anschließend „Deutschland im Herbst“. An der Gesprächsrunde danach beteiligen sich die Doku-Filmemacherin, der Kabarettist Matthias Deutschmann und Oberbürgermeister Jörg Lutz. Die Filme am 12. Januar sind „Angst essen Seele auf“ und „Querelle“, dazwischen wird der Schauspieler und Regisseur zusammen mit Markus Muffler und Theaterleiter Christoph Stratenwerth in einem Carte-blanche-Intermezzo das Thema „Was macht RWF mit mir?“ reflektieren. Am 13. Januar werden „Die Ehe der Maria Braun“ und „Lola“ gezeigt. Dazwischen liest die Schauspielerin und Kabarettistin Angela Buddecke Texte aus Hanna Schygullas Buch „Wach auf und träume“.  Der Vorverkauf für das Fassbinder-Projekt läuft ab sofort; Kartenpreis pro Abend 20 Euro, für alle drei Abende 50 Euro.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading