Lörrach IG Verkehr kritisiert Preiserhöhung für Ein-Euro-Ticket

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Das Ticket4Lö wird teurer. Foto: Kristoff Meller

Der Gemeinderat erhöht die Kosten für das bisherige Ein-Euro-Ticket auf Antrag der Stadt um 25 Prozent. Dies kritisiert die IG Verkehr.

Die Argumente der Stadtwerke seien nicht überzeugend, schreibt die IG in einer Medienmitteilung.

„Scheinargumente“

„Wegen des besseren und klaren Verkaufshandlings“, „wegen der hohen Inflationsrate“ - (25 Prozent Aufschlag stehen acht Prozent Inflation gegenüber) und „weil der RVL den Preis der Vierer-Card von acht auf 8,60 Euro“ erhöhen wird (15 Cent Erhöhung bei einem regulären Einzelticket, aber 25 Cent bei der Kurzstrecke?). „In Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels und der Notwendigkeit, dringend Maßnahmen dagegen zu ergreifen und den Autoverkehr zu reduzieren, sind das allesamt Scheinargumente“, so Natali Fessmann für die IG Verkehr.

Erfolgsmodell stärken

Das Ein-Euro-Ticket der SPD habe sich als Erfolgsmodell erwiesen, das den Stadtwerken viele neue Kunden und damit zusätzliche Einnahmen beschert hat, ohne dass die Verantwortlichen für Ausbau und Zustand des ÖPNV-Angebots etwas für dessen Verbesserung getan hätten. Der Erfolg des Tickets zeige, dass die Bereitschaft der Bevölkerung, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen, in hohem Maße existiere, obwohl das Angebot an ÖPNV in Lörrach unzureichend sei.

Sinnvoller wäre es aus Sicht der IG Verkehr gewesen, die Bereitschaft der Bürger, den ÖPNV zu nutzen, noch mehr zu stärken, den Preis für das Ein-Euro-Ticket beizubehalten und kreativ weitere Anreize zu schaffen, indem der ÖPNV attraktiver gestaltet wird.

Stattdessen wurde der Ticketpreis erhöht, dadurch sei zu befürchten, dass so mancher ÖPNV-Neukunde wieder auf das Auto zurückgreift, weil der höhere Preis und das unzureichende, unflexible ÖPNV-Angebot nicht mehr akzeptabel sind, mutmaßt die IG. Fessmann abschließend: „Bezogen auf Lörrach hat sowohl die Verwaltung als auch der Großteil der Gemeinderatsmitglieder eine Entscheidung getroffen, die den ÖPNV-Nutzern schadet, den ÖPNV stagnieren lässt und den Klimawandel weiter befeuert – im Gegensatz zu wortreichen Beteuerungen, das Gegenteil tun zu wollen.“

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