Lörrach IG Verkehr will Tram für die Stadtteile

Regine Ounas-Kräusel
Die Gruppe stoppte auch am Bahnhof Stetten, der Umsteigepunkt für Tram, S-Bahn und Bus werden könnte. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Die IG Verkehr schlägt eine Tram-Trasse durch Tumringen, Haagen und Hauingen bis zum Zentralklinikum vor

Roland Morlock, Landesvorsitzender des Deutschen Bahnkundenverbandes, stellte die Trasse am Samstag mit Natali Fessmann von der IG Verkehr bei einer Begehung vor. Rund ein Dutzend Menschen interessierten sich dafür, darunter die Gemeinderäte Pirmin Gohn (FDP), Bernhard Escher (parteilos), Jörg Müller und Matthias Lindemer (Freie Wähler) sowie zwei Herren des Tramclubs Basel.

Möglicher Trassenverlauf

Die vorgeschlagene Trasse würde vom Zoll/Riehen über die Basler Straße vorbei am Bahnhof Stetten als Umsteigepunkt zwischen Tram, S-Bahn und Bus zum Meeraner Platz führen. Dann am Westrand der Innenstadt über die Weinbrenner- und die Spitalstraße bis zum Berliner Platz, von dort weiter über die Tumringer Straße und die Wiesebrücke zur Kreuzung Mühlestraße. Dort würde die Tram rechts auf die Mühlestraße einbiegen und Tumringen, Haagen und Hauingen durchqueren. Von dort könnte sie, so der Vorschlag, die Endhaltestelle nördlich des Zentralklinikums anfahren oder vorher noch eine Schlaufe durch das Gewerbegebiet Entenbad machen.

Bis zum Berliner Platz entspricht der Trassenvorschlag von Morlock und IG Verkehr einer favorisierten Tramtrasse aus der Machbarkeitsstudie, die der Gemeinderat im März diskutiert hatte. Das Planungsbüro Obermeyer hatte in der Studie 28 mögliche Tramtrassen durch Lörrach untersucht und zwei zur Weiterplanung empfohlen: Auf der Trasse Richtung Zentralklinikum würde die Tram allerdings ab Berliner Platz über Gretherstraße und Brombach zum Klinikum fahren. Sie müsste in der Milkastraße die S-Bahn unterqueren und hinter Brombach in einem neu gebauten Tunnel nochmals S-Bahn, Wiese und B 317 und unterqueren.

Die zweite favorisierte Tramstrecke würde bis Haagen/Messe fahren.

Übereinstimmend stellen Studie und IG-Verkehr fest: Im Abschnitt „Weinbrenner-/Spitalstraße“ würde die Tram die Fahrgäste fußläufig zu wichtigen Punkten in der Stadt bringen: zur Fußgängerzone und zum Markt, zum Burghof und ab dem Berliner Platz zur Gewerbeschule und weiteren Schulen. Nach Schließung des Kreiskrankenhauses in wenigen Jahren entsteht an der Spitalstraße außerdem eine Entwicklungsfläche für die Stadt.

Da Weinbrenner- und Spitalstraße Fahrradstraßen sind, schlug Morlock vor, mit einem Parkverbot mehr Platz für Tram, Velos und Autos zu schaffen. Zusammen mit den Anwohnern könnte die Stadt ein Parkkonzept entwickeln, schlug er vor: zum Beispiel mit preisgünstigen Anwohnerparkplätzen hinter dem Krankenhaus oder in Zukunft vielleicht in einem Parkhaus.

Fessmann: Lörrach erstickt

Natali Fessmann wünschte sich mehr Interesse für die Tram und den öffentlichen Nahverkehr im Rathaus und im Gemeinderat: „Lörrach erstickt im Autoverkehr.“

Ab dem Berliner Platz wollten Morlock und IG Verkehr die Tram über die Wiese und weiter durch Tumringen, Haagen und Hauingen führen. Die Studie schließt diese Strecke aber wegen zu enger Straßenabschnitte aus.

Doch bei der IG Verkehr hielt man dagegen: Führte man die Tram durch die drei Stadtteile, wäre die Erschließungswirkung höher als auf allen anderen Trassen, so Morlock. Sprich: Die meisten Einwohner und wichtigen Punkte in der Stadt würden von der Tram erreicht. Mit Einbahnregelungen für Autos könnte man verhindern, dass sich Tram und Autos an Engstellen behindern, schlug Morlock vor. Langfristig würde eine Tram ohnehin den Individualverkehr und damit auch die Staus verringern.

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