„So etwas haben wir hier noch nicht erlebt“, sagt auch Erna Kaufmann, während sie mit traurigem Blick auf ihren verwüsteten Garten herabblickt. Sie lebt seit 1969 einige Häuser weiter bachabwärts und wurde mitten in der Nacht durch das laute Rauschen geweckt.
Als sie aus dem Fenster schaute, war der ganze Garten bereits überflutet. „Dann ist das Wasser im Keller langsam gestiegen“, erzählt Kaufmann. Letztlich stand es gut einen Meter hoch in allen Räumen des Untergeschosses.
Andere Anwesen waren noch heftiger betroffen: „Wir hatten zwei Häuser, bei denen die Keller komplett bis zur Decke geflutet wurden“, berichtet Thomas Göttle, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Lörrach. Gegen 2.35 Uhr sei die erste Alarmierung in Brombach erfolgt, als sich die mit Schlamm und Treibgut angereicherte Flut den Weg durch die Adelhauser und Römerstraße bahnte – bis zur Volksbank-Filiale, wo der Vorraum voll lief. „Auf der rechten Seite der Strecke war fast jedes zweite Haus betroffen“, sagt Göttle.
Weitere Einsätze in Haagen und Hauingen
Auch in den anderen Ortsteilen gab es mehrere Einsatzstellen, die aber weniger dramatisch waren. So lief unter anderem die Fußgängerunterführung am Haagener Bahnhof voll, und auch in Hauingen musste die Feuerwehr in die Heilisau sowie in die Straßen Im Hühneracker und Im Leh ausrücken. Anschließend wurden die Kräfte laut Göttle sukzessive nach Brombach verlegt, wo insgesamt rund 80 Feuerwehrleute bis zum Mittag im Einsatz waren, um die Keller leer zu pumpen.
Notstand ausgerufen
Wegen des Hochwassers hat die Feuerwehr den öffentlichen Notstand ausgerufen. Das sei in erster Linie ein formaler Akt, erklärte Feuerwehrkommandant Manuel Müller gegenüber der DPA. „Normalerweise müssen wir jedem in Rechnung stellen, wenn wir den Keller auspumpen.“
Aufgrund der Vielzahl an auszupumpenden Kellern sei das jetzt nicht nötig, die Kosten übernehme die Stadt. Mit dem öffentlichen Notstand würden auch für die Feuerwehr die Dokumentationspflichten einfacher, erklärte Müller.
Zu allem Überfluss wurde während des Einsatzes in Brombach auch noch eine Ölspur auf der B 317 gemeldet, die sich von Steinen bis Tumringen zog. Göttle: „So etwas kann man dann wirklich nicht gebrauchen.“
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