Lörrach Impulse für den Stadtteil

Willi Vogl

Salzert: Straßenkreidenfest als generationsübergreifende Aktion

Lörrach - „Rot und blau sind meine Lieblingsfarben“, sagt einer der drei jungen Straßenmaler am Treppenaufgang zur Salzert Grundschule. Am Freitag lud die SAK-Quartiersarbeit zum Malen mit Straßenkreide ein: vor dem Stadtteiltreff, vor den Haustüren der Einwohner und auf den Gehwegen. Ziel der Veranstalter war es, den Stadtteilbewohnern etwas Farbe in den straßengrauen Alltag der Pandemie zu bringen.

„Letztes Jahr während der Ausgangssperre malten meine Kinder auf der Straße. Dann kam die Nachbarin dazu, sie ist über 70 Jahre alt, und hat mitgemalt. Sie war sehr glücklich über diesen kleinen Moment gemeinsamer Freude. Das habe ich mir auch für den Salzert gewünscht“, sagt Katrin Lettmann, die Leiterin der Quartiersarbeit.

Seit einiger Zeit bietet die Kinder- und Jugendarbeit des SAK kleine „To-Go-Angebote“ am Freitagabend an. Der Stadtteiltreff habe den gewohnten Betrieb noch nicht wieder aufgenommen, aber die Türen sind nicht mehr ganz geschlossen. Mit punktueller Präsenz wie dem Straßenkreidenfest versuchen die SAK-Mitarbeiter den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen wiederaufzufrischen und verstärkt auch Familien als Ganzes miteinzubeziehen.

„Viele Jugendliche freuen sich sehr darüber, dass ihnen mal wieder jemand zuhört“, betont Katrin Lettmann und hofft auf weitere Öffnungsmöglichkeiten für ihre kommunikative Arbeit.

Wer selbst keine Kreide hatte, konnte sich im Stadtteiltreff welche holen und seinen kreativen Ambitionen freien Lauf lassen. Wenngleich die Teilnehmer nicht dokumentiert wurden, kamen eine ganze Reihe von Kindern aus der Kita und Schule, um vielleicht genau an jenen Orten zu malen, die für farbliche Verschönerungen ansonsten Tabu sind.

Dabei erwiesen sich die vier Kreidefarben Blau, Rot, Gelb und Braun schon mal als solide Grundlage für allerlei gegenständliche und fantastische Motive. So konnte man am Nachmittag sonnenbeschienene Häuser, dichte Wolken, kraushaarige Ungeheuer, schlichte Quadrate und Dreiecke, weit geschwungene Linien oder individuelle Farbzeichen in Gestalt von Handabdrücken sehen.

Die bunten Ergebnisse böten den Pädagogen vor Ort die Möglichkeit zu kreativer Vertiefung und verbalem Austausch mit den Kindern und könnten überdies von den Quartiersbewohnern aller Altersgruppen als Impuls für weiterführende generationsübergreifende Aktivitäten wahrgenommen werden.

„Wir hoffen, weitere kleine Aktionen dieser Art auf die Beine zu stellen – bis uns hoffentlich irgendwann die Normalität wieder eingeholt hat“, resümiert Lettmann.

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