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Lörrach In bester Obhut

Die Oberbadische
Geehrt wurde Berthold Josko (2.v.r.) als Vorsitzender des Trägervereins. Ebenfalls auf dem Foto (v.l.) Caritas-Geschäftsführerin Gudrun Schemel, Diakon Ralf Ochs, Diözesan-Caritasdirektorin Mathea Schneider und Pfarrer Thorsten Becker. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Sozialstation: Seit 40 Jahren im Einsatz / Vorsitzender Josko bei Festakt geehrt

Praktizierte Nächstenliebe auf der Basis christlicher Werte ist das Credo der Kirchlichen Sozialstation Lörrach-Inzlingen. Die Feier zum 40-jährigen Bestehen der Einrichtung stand im Zeichen des Dankes an Gründer, Mitarbeiter, Sponsoren und Unterstützer.

Von Peter Ade

Lörrach. Nach einem Gottesdienst begrüßte Pfarrer Thorsten Becker zum Festakt im Bonifatiushaus Gäste aus allen Bereichen des kulturellen, politischen und kirchlichen Lebens, unter ihnen Landrätin Marion Dammann, der Inzlinger Bürgermeister Marco Muchenberger und dessen Amtsvorgänger Erich Hildebrandt.

Becker würdigte die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialstation. Tag für Tag sorgten sie dafür, dass die Würde des Menschen auch in schweren Stunden erhalten bleibe.

Als Vorsitzender des Trägervereins erinnerte Berthold Josko an Pfarrer Erich Egner-Walter, der die Sozialstation vor 40 Jahren ins Leben rief. Er habe den Grundstein für ein einzigartiges soziales Werk gelegt, das aus der Region nicht mehr wegzudenken sei.

Kritik an der Bürokratie

Kritik übte Josko an zu viel staatlicher Bürokratie, deren Bewältigung den pflegerischen Einsatz des Personals massiv beeinträchtige. „Die sollten alle mal einen Tag mitfahren, dann bekämen sie bestimmt eine andere Sicht der Dinge.“

Obendrein bemängelte Josko die in letzter Zeit erfolgte Kürzung von Landesgeldern und die komplette Streichung des Zuschusses der Stadt Lörrach. Dem Ehepaar Kuhn aus Inzlingen dankte der Vorsitzende für die 2016 erfolgte Bereitstellung der Immobilie Riehenstraße 67. Das Personal lobte er mit den Worten: „Sie dürfen stolz sein auf Ihren Beruf.“

Im November 1978 – wir berichteten ausführlich – begann die Arbeit mit drei Mitarbeiterinnen auf zwei Vollzeitstellen in Lörrach und Inzlingen, seit Juli 1979 auch in Brombach. Aktuell gibt’s nach Angaben des Geschäftsführers Jörg Schneider 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 23 im Bereich Pflege, sieben in der hauswirtschaftlichen Versorgung und drei in der Verwaltung.

Täglich 130 Einsätze

Bereits 2008 wurde die Geschäftsführung dem Caritasverband für den Landkreis Lörrach übertragen. Täglich werden mit zehn Fahrzeugen 130 Einsatzorte angefahren.

Bis Anfang der 1990-er Jahre waren Ordensschwestern aktiv. Schwesternschülerinnen des St. Elisabethenkrankenhauses können ihre externe Ausbildung seit 1985 in der Sozialstation absolvieren. Seit 2012 bildet die Sozialstation Altenpflegeschüler aus.

Herausforderungen

Angesichts der demographischen Entwicklung und des Fachkräftemangels sieht Diözesan-Caritasdirektorin Mathea Schneider die Sozialstationen vor gewaltigen Herausforderungen. Sie forderte eine „konzertierte Aktion“ aller gesellschaftlich relevanten Kräfte, um das Leistungsniveau zu sichern. Sozialstationen und Pfarreien müssten zusammenarbeiten. In Lörrach werde dies erfolgreich praktiziert. Als leidenschaftlichen Mitstreiter ehrte Pfarrer Becker den Vorsitzenden des Trägervereins, Josko. Er ist seit 28 Jahren tatkräftig dabei und seit 2011 ein überaus engagierter Vorsitzender.

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