Lörrach In der Chuchi tobt das Leben

Die Oberbadische
Elle (Katja Schmuck) versucht die Männer (v. links) Max Meister (Günter Geiser), Georg (Uwe Uhlemann) und Erich (Joachim Geiser) zu überzeugen. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Bühneli-Premiere des alemannischen Schwanks vor begeistertem Publikum

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Wie Furien gehen die Frauen aufeinander los und kämpfen um die Vormacht in der Chuchi. Erst die Besonnenheit der sich in der Wirtschaft verbrüderten Männer löst am Ende des alemannischen Schwanks „Mi Chuchi“ von Berti Salomon alle Probleme. Die Premiere des Mundartstücks im Bühneli riss am Freitag das Publikum zu Lachsalven und Szenenapplaus hin.

Die Geschichte: Wegen knappem Wohnraum herrscht Anfang der 50er Jahre Zwangswirtschaft auf dem Wohnungsmarkt. Wohnungsinhaber Max Meister (Günter Geiser) ist empört, als ihm das Wohnungsamt Untermieter einweist. „Sehr geehrte Banditen“ schreibt Max Meister in seiner Wut als Anrede an das Wohnungsamt. Diesen Brief werde sich das Amt bestimmt nicht „hinter den Spiegel stecken“. Unglücklicherweise hat der heimliche Verlobte der jüngeren Tochter Uschi (Vanessa Schneider), Walter (Ronny Bachmann), der beim Wohnungsamt arbeitet, die Einweisung verfügt.

Wenig später taucht das Ehepaar Georg und Ella Senkspiel mit dem Einquartierungsschein auf. Der bedauernswerte Georg (herrlich schüchtern: Uwe Uhlemann) steht ganz unter dem Pantoffel von Ella (resolut gespielt von Katja Schmuck). Diese lässt sich von Maxens Ehefrau Dora (als häuslicher Drachen: Petra Glienke) den Quartiersschein unterschreiben und erhebt sogleich Anspruch auf die Küche. Dagegen hat Dora erhebliche Einwände, und schon gehen die beiden Frauen Dora und Ella aufeinander los.

Max, Schwiegersohn Erich (Joachim Geiser) und Untermieter Georg verbrüdern sich bereits bei ihrem ersten Zusammentreffen, weil sie jetzt endlich eine komplette Skatrunde beisammen haben – Männer...

Eine Fülle von Komplikationen führt dazu, dass sich jeder der Männer einmal als Erbe des Hauses der Meisters fühlt. Immer wieder gibt es zwischen den Frauen Streit um „Mi Chuchi“: Erst die Vernunft der inzwischen leicht alkoholisierten (!) Männer bringt eine Lösung für alle beteiligten Parteien.

Die Schauspieler agierten in einem atemberaubenden Tempo. Die vielen verbalen Seitenhiebe kommen wie aus der Pistole geschossen. Kurzweilig und manchmal von beißendem Humor getragen kommt es zu keinem Zeitpunkt zu Längen. Regisseur Günter Geiser hat einmal mehr sein Gespür für flotte Unterhaltung und typgerechte Besetzung bewiesen.

In weiteren Rollen wirken Kerstin Kapfer als den Ausgleich suchende ältere Tochter Hanni und Christina Rank als Patentante Christelle mit.

u  Aus betriebsinternen Gründen entfällt die angekündigte Vorstellung am 18. September. Die nächsten Vorstellungen finden am 19. September, 2., 3., 9. und 16.Oktober statt. Weitere Aufführungstermine unter www.buehneli.de.

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