Lilly Lang arbeitete im Krieg in einer Luftschutz-Warnanstalt. Doch einen Beruf erlernte sie nie. Das habe sie sehr bereut, erzählt die Tochter. Aber die Jahre nach dem Krieg seien einfach nicht die richtige Zeit dafür gewesen.
Die Familie pflegte schon in den 1960er Jahren, als das noch nicht selbstverständlich war, freundschaftliche Beziehungen nach Frankreich. Da sich Frequenzen aus dem deutschen und dem französischen Funknetz in der Grenzregion oft überlagerten und störten, habe ihr Vater Kontakt zu den Kollegen in Straßburg gesucht, schildert die Tochter. Zu einem Kollegen entwickelte sich eine Freundschaft, die Familie besuchte ihn immer wieder.
Lilly Lang hat zwei Töchter, sieben Enkel und sechs Urenkel. Bis heute nimmt sie regen Anteil an den vielen Reisen der Familie. Auf einer Weltkarte verfolgt sie, in welchem Land Kinder und Enkel gerade sind. Bunte Postkarten zieren ihren Schrank. Genauso freut sie sich über das Leben in Lörrachs Innenstadt. Sie genießt es, wenn ihre Tochter sie mit dem Rollstuhl auf den Wochenmarkt mitnimmt, oder wenn sie im Sommer auf einer Bank an der Straße sitzt und ein Bekannter grüßend vorbei radelt. Jetzt in Corona-Zeiten darf Lilly Lang – unter strengen Hygieneauflagen – zum Glück noch von ihrer Tochter besucht werden.