Lörrach In ruhigem Fahrwasser

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Gastronomie: „Heimathafen“ bereichert das Lörracher Kultur- und Nachtleben

Lörrach - „Ja“, lacht Mick Gäntzel, „jetzt bin ich schon 25 Jahre in der Gastronomie“. „59ers“, „Sonderbar“, „Notlösung“, „Lichtblick“, „Spontan“ und „Barcode“ waren Stationen, an denen Gäntzel das Lörracher Nachtleben mitprägte. Vor acht Jahren eröffnete der passionierte Wirt an der Brühlstraße nach umfangreichen Umbauarbeiten den „Heimathafen“.

Der „Heimathafen“ ist Pub, Hotel und Hostel unter einem Dach, gleichzeitig eine Art Gesamtkunstwerk, das Hamburger Hafenluft und Dubliner Kneipenduft nach Lörrach holt. Hafen und ein Stückchen Heimat soll die Kneipe aber nicht nur für die Gäste sein, auch für sich selbst sagt Gäntzel: „Hier bin ich angekommen.“

Rund 300 Bands haben hier schon gespielt

Von Anfang an im Heimathafen mit dabei ist Partnerin Natzge Schauliess. Sie kümmert sich um das, was das Pub auch ausmacht: die Konzerte. Rund 300 Bands haben auf der kleinen Bühne schon gespielt. Bekannte wie unbekannte, regionale wie weit gereiste, zum Beispiel aus Los Angeles. Wenn 300 Gäste da sind, wird es zeitweilig eng im Hafen.

Musikformate sind etabliert

Die Musikformate sind mittlerweile etabliert. Samstags legt ein DJ auf, donnerstags gibt es immer wieder Unplugged-Konzerte. Der „Live Friday“ jeden Freitag bietet vor allem regionalen Bands eine Plattform. Schwerpunktmäßig werden Rock, Rockabilly, Rock’n’Roll und Metal serviert. Die Gäste haben freien Eintritt, können aber etwas in die herumgereichte Milchkanne werfen. „Da kommen schon mal 800, 900 Euro zusammen“, erzählt Gäntzel. Mittlerweile meldeten sich von alleine genügend interessierte Bands, sodass Aufrufe kaum mehr nötig seien, ergänzt Natzge Schauliess: „Viele suchen Auftrittsmöglichkeiten, sogar ohne Gage, machen dann auch selber Werbung und bringen zum Teil ihre eigene Fanbase mit.“

Neben Musik gibt es regelmäßig das Kneipenquiz sowie neuerdings einmal im Monat Bingo: „Das ist schon toll, wenn da 140 Leute mitspielen“, freut sich Gäntzel über den neuen Publikumsmagneten.

Bei Benefizaktionen kommt einiges zusammen

Nicht zuletzt sind die Benefizaktionen des Heimathafens mit seinen zehn Festangestellten erfolgreich. 2019 erzielte der Spendenmarathon für gute Zwecke 10 000 Euro; 12 000 Euro kamen 2021 für die an Krebs erkrankte Luana zusammen. Auch dieses Jahr sammelte man 6500 Euro.

Nach der Corona-Zeit, während der Gäntzel und Team unter anderem mit Protestbrettern an der Fassade wie auch einer kostenlosen Mitnehm-Aktion von sich reden machten, schippert der Hafenkapitän jetzt erneut in ruhigem Fahrwasser. „Wir haben wieder sieben Tage die Woche ab 18 Uhr geöffnet“, sagt Gäntzel. Auch über die Weihnachtstage und -nächte kann man in den Hafen einlaufen.

Derweil gehen Gäntzel die Ideen nicht aus. Ganz neu gibt es im Erdgeschoss die Schwarzwald-Stube, eine urige Wirtschaft, in der man in Ruhe reden, essen und zusammensitzen kann, wie er erklärt. Die Außenfassade soll im kommenden Jahr in pub-klassischem Dunkelgrün gestrichen werden. Ein Höhepunkt im Konzertkalender ist am 3. Dezember der Auftritt der Band „Garden of Delight“.

Alle Termine gibt es unter www.heimathafen-loerrach.de.

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