Die Unterschriften
Ebenso bedeutend ist für die Bürgerinitiative die Unterschriftensammlung. Bislang hätten sich rund 200 Bürger in diese Form des Protests eingebracht. Sobald das formale Beteiligungsverfahren beginnt, möchte die Initiative offiziell Widerspruch gegen die Pläne der Stadt einlegen, dies hinterlegt mit den Unterschriften der Bürger – es sei denn, die Pläne würden bereits zuvor entsprechend geändert.
Zwischenzeitlich habe sich die Bürgerinitiative juristischen Beistand für ihr Unterfangen gesichert, sagte Werner.
Die Kritik der Initiative
Wie berichtet, nennt die Initiative etliche Argumente gegen den Bau des Hochhauses: Ein rund 44 Meter hohes Gebäude passe nicht in dieses historische Umfeld und verhindere eine bürgerfreundliche Atmosphäre. Ein massives Hochhaus erdrücke als „Fremdkörper“ die städtebauliche Anmutung des Umfelds diesseits und jenseits der Wallbrunnstraße und werte die wenigen verbleibenden Baudenkmäler ab.
Zudem werde insbesondere mit einem Hochhaus Wohnraum im höherpreisigen Segment geschaffen.
„Wer höher baut, muss mehr Platz lassen. Wenn es ums Wohnen geht, brauchen die Bewohner ein bestimmtes Maß an Verkehrs- und Freifläche um das Gebäude herum“, sagte Werner bereits im März gegenüber unserer Zeitung.
Konkret bedeutet dies: Die Geschossflächenzahl definiere, wie viel Geschossfläche im Verhältnis zur Grundstücksfläche errichtet werden könne. Beim geplanten Hochhaus bewege sich dieses Verhältnis – das Maß der baulichen Dichte – nicht ansatzweise in einem verträglichen Rahmen.
Die Alternativen
Die Bürgerinitiative zeigt sich zuversichtlich, dass der Verzicht auf ein Hochhaus nicht gleichzeitg eine Reduzierung der Wohnungsanzahl im Plangebiet bedeuten müsse: Verdichtung könne etwa durch eine jeweils ein- bis zweigeschossige Aufstockung der anderen Neubauten verträglicher gestaltet werden, sagte Iris Pottstock als Mitglied der Initiative.
„Es gibt Alternativen, die weder Nachteile für die gewachsene Quartiersbebauung, noch für die Bürger in der Nachbarschaft haben, gleichzeitig aber den Engelplatz und sein Umfeld aufwerten, die Lebensqualität erhöhen und dennoch den Leitzielen der Stadtentwicklung entsprechen“, zeigt sich die Initiative in einem Positionspapier überzeugt.