^ Lörrach: Innovativ und kämpferisch - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Innovativ und kämpferisch

Die Oberbadische
Eine Umfrage bei Pro Lörrach-Mitgliedern ermittelte ein Stimmungsbild im hiesigen Handel. Foto: Kristoff Meller

Pro Lörrach: Lage für den Handel weiter schwierig / Mehrwertsteuersenkung: viel Aufwand, wenig Effekte

Lörrach - Eine zweite Mitgliederumfrage von Pro Lörrach macht deutlich, dass die Situation für den Einzelhandel weiterhin kritisch ist. Dennoch seien zahlreiche Einzelhändler mit eigenen Aktionen aktiv geworden, schreibt Pro Lörrach in einer Mitteilung.

Die Grenzöffnung werde als wichtiger Schritt hin zu einer Stabilisierung geschätzt, die Mehrwertsteuer-Senkung dagegen eher als ein Signal verstanden, verbunden mit hohem Aufwand. Auch die Vermieter könnten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Einkaufsstadt leisten, heißt es.

Nur wenige Händler glauben, dass sie in der zweiten Jahreshälfte auf einen ähnlichen Umsatz kommen wie im zweiten Halbjahr 2019. Dies ist ein Ergebnis der anonymisierten Umfrage, an der sich 27 Mitglieder beteiligt haben.

„Dramatisch“ seien die Einbußen in den Monaten März bis Mai. Fast ein Drittel der Umfrageteilnehmer erreiche in diesen drei Monaten nicht mal 30 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahreszeitraum, ein weiteres Drittel weniger als die Hälfte. Nur 15 Prozent der Teilnehmer komme auf mehr als 70 Prozent.

Auf die Reduktion des Mehrwertsteuersatzes als Kaufanreiz setzten die Geschäftsinhaber kaum. Zwei Drittel von ihnen befürchteten, dass diese kaum wirken wird, aber viel Aufwand bedeutet. Nur elf Prozent sehen in der Senkung der Steuer ein wichtiges Signal.

Zahlreiche an der Umfrage teilnehmende Händler hätten deshalb eigene Aktionen gestartet: Online-Angebote (50 Prozent), Rabatt-Aktionen (41 Prozent), Lieferdienste, Direktmarketing, verstärkte Werbung (je 29 Prozent), Gutscheinaktionen (25 Prozent) oder Zusatz-Services (20 Prozent).

Trotz hoher Umsatzeinbußen blieben viele Kosten bestehen – auch die Miete sei ein hoher Posten. Knapp 40 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Vermieter die Brisanz der Lage nicht erkannt hat. Knapp ein Fünftel der Vermieter übernehme einen Teil der Last.

Auch die Grenzöffnung werde das Ruder nicht herumreißen, so der Tenor der Umfrage. Demnach gehe kein Händler von einem dadurch deutlich spürbaren Umsatzplus aus. Gerade mal elf Prozent der Umfrageteilnehmer sagen, dass die Grenzöffnung in Bezug auf den Umsatz die Rückkehr zur Normalität darstelle. Mehr als 30 Prozent erwarten keine oder nur eine verhaltene Umsatzsteigerung.

Pro Lörrach fragte auch, wie die Kunden die Hygienemaßnahmen annehmen. Fast 80 Prozent der befragten Händler gaben an, dass diese akzeptiert würden. Nur rund sieben Prozent berichteten von Kunden, die in nennenswertem Maß Unverständnis gezeigt hätten, so die Pro Lörrach-Mitteilung vom Freitagnachmittag.

Dass die Maskenpflicht das Einkaufserlebnis dämpft, empfinden rund 70 Prozent der Händler, und 18 Prozent stellen in Bezug der Hygienemaßnahmen eine sinkende Disziplin fest.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading