Lörrach Interesse für Flöte &  Co

Willi Vogl
 Foto: Willi Vogl

Schnuppertag: Instrumentalunterricht in Zeiten von Corona

Lörrach  22 Lehrer standen mit 18 verschiedenen Instrumenten von der Blockflöte bis zum Kontrabass beim Schnuppertag am Samstag in der Städtischen Musikschule den jungen Interessenten zur Verfügung. Wenngleich in diesem Jahr das Schnuppern unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie ablief, konnten sich der Schulleiter Christoph August und sein Stellvertreter Predrag Tomi über knapp 100 gebuchte Schnuppereinheiten freuen.

In früheren Jahren wurde das Angebot der Musikschule zum Kennenlernen von Instrumenten mit einem bunten Sommerfest verbunden. In den Landkreisen Lörrach und Waldshut ist die Lörracher Musikschule die einzige Musikschule mit einem Präsenz-Schnuppern vor den Sommerferien.

Dabei wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen ergriffen. „Das Schnuppern war nur mit Voranmeldung möglich, ein ausgetüftelter Zeit- und Raumplan gewährleistete minimierte Besucherströme“, erläutert Christoph August. Die Interessenten wurden bereits am Eingang empfangen und zu den entsprechenden Lehrern weitergeleitet, die fünfminütigen Pausen zwischen den Schnuppereinheiten dienten zum Lüften und bei den Bläsern auch zum Desinfizieren der Mundstücke und Testinstrumente. Das Tragen von Masken und große Unterrichtsräume für den notwendigen Abstand waren weitere Vorsichtsmaßnahmen.

Anders als in früheren Jahren waren spontane Testwünsche der Kinder nicht möglich, und Schnuppereinheiten für unbekanntere Instrumente wie das Fagott wurden vorab nicht gebucht. Um den Nachteil fehlender Lebendigkeit bei der Instrumentenvorstellung etwas auszugleichen, wurden die Lehrer besonders kreativ und erstellten kurze, zum Teil lustige Videos, die man auf der Internetseite der Musikschule findet.

Damit kann man sich auch im Nachklang des Schnuppertages einen Überblick über die verschiedenen Instrumente holen. „Wer möchte, kann sich jederzeit für eine kostenlose Schnupperstunde in der Musikschule anmelden“, verweist Predrag Tomi auf ein weiterführendes Angebot.

Zum Glück verfügt die Musikschule auch über eigene Räume, sodass das Ensemblemusizieren in eigener Regie wieder anlaufen kann. Dankenswerterweise konnte man auch auf Räume der kooperierenden Vereine wie die der Stadtmusik Lörrach oder des Musikvereins Brombach zurückgreifen. Schwierig und unsicher seien jedoch die Kooperationen mit Kindergärten und Schulen, die unmittelbar von den Hygienevorgaben des Landes und des Bundes abhängig sind.

„Wenn eine Struktur wegbricht, ist sie auf lange Zeit nicht mehr aktivierbar“, beschreibt August die generelle Folge des anhaltenden Verbots, in allgemeinbildenden Schulen mit einer Bläserklasse zu arbeiten. Gefragt seien hier keine politischen Lippenbekenntnisse, sondern gangbare Regeln, die Musik nicht zum Stiefkind des allgemeinen kulturellen Lebens machen. Die Lörracher Musikschule hat zumindest das kreative Potenzial mit dieser fraglos schwierigen Situation sinnvoll umzugehen, und die Eltern waren von Anfang des Online-Unterrichtens an froh und dankbar über die alternative Fortführung des Unterrichts.  www.musikschule-loerrach.de

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