Ein Neuzugang bereichert das laufende Saisonprogramm des Burghofs: Am Mittwoch, 20. März, 18.30 Uhr, findet anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus eine Lesung aus „Ethik der Appropriation“ mit Autor und Journalist Jens Balzer statt.
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Der Autor und Journalist Jens Balzer liest neu im Burghof. Es geht um Rassismus.
Ein Neuzugang bereichert das laufende Saisonprogramm des Burghofs: Am Mittwoch, 20. März, 18.30 Uhr, findet anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus eine Lesung aus „Ethik der Appropriation“ mit Autor und Journalist Jens Balzer statt.
Das anschließende Interview mit Publikumsbeteiligung leitet die promovierte Kulturwissenschaftlerin Yeboaa Ofosu.
Können wir uns heute noch an Winnetou-Filmen erfreuen? Dürfen weiße Menschen Reggae-Musik spielen und Rastalocken tragen? Und dürfen sich schwarze Menschen als Kung-Fu-Kämpfer verkleiden, oder machen sie sich dann der kulturellen Aneignung schuldig? Kulturelle Aneignung, das ist ein gegenwärtig schwer umkämpfter Begriff. Er besagt, man bereichert sich an den Schöpfungen „fremder“ Kulturen. Viele kritisieren das als eine Form des Diebstahls an marginalisierten Gruppen.
Andere weisen den Vorwurf zurück, er drücke eine Vorstellung von Identität aus, die Berührungspunkte mit der völkischen Rechten aufweist. Denn die Frage ist: Beruht nicht in Wahrheit jede Kultur auf Aneignung? Aber wenn das so ist, was heißt das für die Debatten der Gegenwart? Wir wollen versuchen, ein wenig Ruhe und Klarheit in die Sache zu bringen.
Jens Balzer ist Autor und Journalist in Berlin; im Herbst 2022 hat er das Buch „Ethik der Appropriation“ veröffentlicht, in dem er die Debatte vom Kopf auf die Füße zu stellen versucht: Wir brauchen nicht mehr Verbote, wir brauchen mehr Reflexion; die Frage ist nicht, ob Aneignung berechtigt ist, sondern wie man sie auf richtige Weise betreibt.
Gesprächspartnerin und Moderatorin der anschließenden Podiumsdiskussion ist die Kulturwissenschaftlerin Yeboaa Ofosu mit Wurzeln in Ghana und der Schweiz. Sie ist Dozentin am Institut Y (Institut für Transdisziplinarität) der Hochschule der Künste Bern HKB, wo sie aktuell in unterschiedlichen Formaten und Programmen über Kritik, über Kulturförderung und insbesondere über Fragen der Identität unterrichtet.