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Lörrach Jahr im Wechselbad der Gefühle

Peter Ade
Die geehrten Musiker (v.l.): Florian Bieger, Lothar Trinler, Lisa Möschlin, Alexandra Walther, Annika Käfer, Ute Fuchs, Silke Kant und Florian Friedlin Foto: Peter Ade

Brombach: Pandemie plagt den Musikverein / Vorerst keine größeren Veranstaltungen

Lörrach-Brombach - Frust und dennoch Zuversicht beim Musikverein Brombach: Mit dem Abflauen der Pandemie kehrt langsam wieder Optimismus ein. So das Fazit der 175. Generalversammlung, die am Sonntag mit der Wiederwahl der langjährigen Vorsitzenden Silke Kant und vielen Ehrungen in der Germanuskirche über die Bühne ging.

„Es war traurig und frustrierend“, bilanzierte die Vereinschefin die zurückliegende Zeit als ein Wechselbad der Gefühle. Die Kulturarbeit sei nahezu zum Erliegen gekommen. Corona habe die bereits weitgehend abgeschlossene Planung der Feier zum 175-jährigen Vereinsbestehen Makulatur werden lassen.

„Das Engagement jedes Einzelnen war plötzlich nichtig. Die Enttäuschung traf alle Musiker hart“, schilderte Kant den Verzicht auf Ständchen, klangvolle Geburtstagsgrüße und eine geplante Hochzeit. Zwar gab es für die Probenarbeit zum Sommer hin vorsichtige Lockerungen, „doch der zweite Lockdown kam schneller, als wir es realisieren konnten“, bedauerte die Vorsitzende. Proben wurden gestrichen, und in der Konsequenz war das Jahr 2020 „für uns erledigt und eine Besserung im Frühjahr auch nicht in Aussicht.“

Der Aufwand sei enorm gewesen. Aber: „Wir haben das Bestmögliche aus der Situation gemacht.“ Kant ist überzeugt: „Die Pandemie wird uns weiter begleiten, und es wird immer wieder Anpassungen geben. Jetzt sind wir erst einmal froh und schauen mit großer Zuversicht nach vorn.“

Flexibel gearbeitet

Der zweite Vorsitzende Henrik Lindhorst lobte das Leitungsteam: „Ihr habt in beispielloser Weise Flexibilität an den Tag gelegt.“ Er bedauerte: Ein verspätetes Jubiläum „175 + 2“ werde es nicht geben. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung bleibt Lindhorst Optimist: „Wenn wir uns richtig Mühe geben, werden wir den gleichen oder sogar einen besseren Stand als vor Beginn der schrecklichen Zeit haben und gestärkt daraus hervorgehen.“

Prekäre Kassenlage

Bedingt durch den Ausfall einnahmeträchtiger Veranstaltungen sei die Kassenlage prekär, berichtete Schatzmeister Florian Friedlin. Insbesondere das abgesagte Schlossgrabenfest und die Absage diverser Konzerte schlagen negativ zu Buche.

Gelitten hat auch die Jugendarbeit, beklagte deren Leiterin Birgit Friedlin. Sowohl Jugendausbildung, Bläserklasse als auch das Gesamtensemble hätten die Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommen.

Zwei Neuzugänge

„Das war kein leichtes Unterfangen – weder für Kinder, Eltern noch für die Ausbilder“, erklärte Vorsitzende Kant. Für das Aktivorchester bleibe allerdings erfreulich, dass alle Musiker „bei der Stange“ geblieben seien. Mehr noch: Zwei Saxofonistinnen kamen als Verstärkung hinzu. „Ich schätze Eure Arbeit sehr und kann Euch nur ein ganz großes Kompliment machen“, würdigte Ortsvorsteherin Silke Herzog den Kulturträger.

Wahlen

Bei den Wahlen wurde Silke Kant als Vorsitzende im Amt bestätigt. Florian Friedlin bleibt Schatzmeister, Florian Bieger Sprecher der Aktiven.

Ausblick

Größere Aktivitäten sind aufgrund der Corona-Situation in nächster Zukunft nicht vorgesehen. Das Schlossgrabenfest ist erneut abgesagt, der Weihnachtsmarkt gilt als unsicher, wie die Ortsvorsteherin bestätigte. „Wir würden eventuell das Jumelage-Fest in Haagen am 17. Oktober musikalisch unterstützen, das hängt aber davon ab, ob und wie das überhaupt stattfindet“, erklärte Vorsitzende Kant.

Die erste konkrete Veranstaltung, die der Musikverein plant, ist das Jahreskonzert im Januar 2022. Was eventuell spontan auf die Beine gestellt werden könnte, ist laut Vorstand ein sommerliches Unterhaltungskonzert im Freien. „Das müsste sich aber wirklich spontan ergeben und hängt auch davon ab, wie wir musikalisch drauf sind“, so die Vorsitzende.

Ehrungen

Im Rahmen der Ehrungen lobte Peter Hässler, Präsident des Alemannischen Musikverbandes, die Leistungen des Vereins und würdigte die Vorsitzende für 25-jähriges Engagement im Verband. Für 30 Jahre wurde sie vom Verein geehrt.

Ebenfalls Verbands- und Vereinsehren wurden den Aktiven Alexander Klumb und Alexandra Walther (beide 25 Jahre) sowie Ute Fuchs und Lothar Trinler (beide 40 Jahre) zuteil.

Lisa Möschlin und Annika Käfer erhielten Bronze des Vereins für zehnjährige aktive Mitgliedschaft. Michaela Frey, Ronja Kirschner und Florian Bieger wurden für 20 aktive Jahre mit Silber geehrt.

Geehrte Passivmitglieder für 40 Jahre:  Gabriele Kuder, Traudl Gerber, Markus Gais, Dieter Weber, Jörg Rosskopf, Heiko Mattern, Heinz Mattern, Kurt Schmidtchen, Rupert Mayer; für 50 Jahre: Monica Sielfang, Horst Stofer; für 60 Jahre: Hans Knupfer, Josef Pucher, Willi Weick; für 70 Jahre: Rolf Jakobi.

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