Jazz hält jung

Von Gottfried Driesch

Lörrach-Haagen. Eine beachtliche Leistung kann der Jazz Club 56 Lörrach vorweisen. Im vergangenen Jahr wurden 27 Konzerte im Clublokal „Jazztone“, Beim Haagensteg 3, veranstaltet. Hinzu kamen Konzerte bei „Lörrach singt“, „Jazz auf der Burg“ und bei der Bundesgartenschau in Heilbronn.

Diese wirklich beeindruckende Bilanz konnte der Vorsitzende des Jazz Clubs, Werner Büche, auf der Jahresversammlung am Freitag im Jazztone verkünden.

Rückblick

Musikalisch gab es im vergangenen Jahr zahlreiche ganz hervorragende Konzerte, die nur durch großes Engagement seitens des ganzen Teams möglich gewesen sind, berichtete der Vorsitzende. Die im Jazztone auftretenden Künstler seien international. Nicht nur Musiker aus Deutschland, sondern auch aus Frankreich, der Schweiz und den USA geben sich hier die Klinke in die Hand. Durch das breite Angebot werde für jeden Geschmack etwas geboten. Rückblickend habe man seit Bestehen 1407 Konzerte veranstaltet. Ferner seien zahlreiche Schallplattenabende durchgeführt worden.

Finanzen

„Wir haben wenigstens kein größeres Minus gemacht“, freute sich Kassiererin Sigrid Hemmer-Gaiser. Der größte Ausgabenposten seien die Gagen. Durch das beschränkte Platzangebot von 80 bis 90 Plätzen im Club seien die Einnahmen limitiert. Denn die Preise könnten nicht beliebig angehoben werden. So flössen die Mitgliedsbeiträge weitgehend in den Konzertbetrieb. „Die Lage ist nicht besorgniserregend, aber man muss sie im Auge behalten“, merkte Büche an. Mittelfristig sollte man sich Gedanken über eine Anpassung des Mitgliedsbeitrages machen. Mitglieder haben zu den Konzerten freien Eintritt.

Unterstützt wird der Club von der Stadt Lörrach und vom Land Baden-Württemberg. Das Land hat ohne Ankündigung den Zuschuss um 25 Prozent gekürzt. Zeitgleich verkündete die Landesregierung, dass sie für die Sanierung der Stuttgarter Oper bis zu 500 Millionen Euro bereitstellen will, wurde bei der Jahreshauptversammlung kritisch angemerkt.

Ehrung

Die „gute Seele“ hinter der Theke, Inge Falck, hört auf. Seit 1963, als der Jazz Club sein erstes Clublokal im Keller des alten Schützenhauses am Schützenwald einrichtete, stand sie hinter dem Tresen. Nach fast 57 Jahren verabschiedete sich die immer noch rüstige Jubilarin von ihrer regelmäßigen Tätigkeit. Auf der Jahresversammlung wurde sie gebührend verabschiedet und erhielt ein Geschenk. Mit Andrea Eyer fand der Vorstand des Jazz Clubs eine Nachfolgerin.

Ausblick

„Eigentlich steht schon das vollständige Programm für das noch junge Jahr 2020“, sagte Werner Büche. Man müsse die Termine frühzeitig mit den Künstlern aushandeln. Konkret beginnen die Konzerte wieder am 17. Januar mit der Paradise Creek Jazz Band. Am 24. Januar spielt das Dominik Hoyer Quartet und am 31. Januar gastiert Matthieu Michel – Jean-Christophe Cholet Duo & Didier Ithursarry. Die Konzerte beginnen immer gegen 20.30 Uhr.