Die schwerste Nummer? Jonglieren im Zahnhang, antwortet Leonardo Costache wie aus der Pistole geschossen: Was locker und leicht aussieht, erfordert in Wirklichkeit die höchste Konzentration. Normalerweise ist der ganze Körper in maximaler Spannung, wenn Leonardo oder seine Frau sich bloß durch die Kraft ihres Kiefers an Seilen oder Stangen festklammern.
Beim Jonglieren kommt es indessen auf Lockerheit an – ganz besonders in der zentralen Schulterpartie. Gar nicht so einfach, vor allem, wenn an den Füßen noch seine Frau Vita an einer Art Trapezstange hängt: Diese Übung, die Costache auch seinen jüngsten Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde eingebracht hat, erfordert von beiden buchstäblich die Kontrolle über jede Faser ihres Körpers. Ein artistisches Meisterwerk, das auch beim zweiten oder dritten Mal sehen nichts von seiner Faszination einbüßt – im Gegenteil: das Maß an Kraft und Wagemut, welches dahintersteckt, wird erst dann richtig deutlich.
Zirkusleben – Reiseleben. Rund um’s Jahr sind Leonardo und Vita Costache in Zirkusshows unterwegs, zuletzt in Belgien. „Wir sind Rolling Stones“, stellen die beiden lachend fest. Das Leben auf Rädern liegt beiden als Nachfahren von Zirkusfamilien im Blut, Leonardo Costache bereits seit neun Generationen. Schon im Kindesalter ging es los, mit ersten Kunststücken in der Manege: Hoola Hoop, Jonglage, Handstand.