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Lörrach Jubiläum mit Glanzlichtern

Die Oberbadische
Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Die Oberbadische

Verein: Musikverein Brombach begeistert mit vielseitigem Konzert zum 175-jährigen Bestehen

175 Jahre und kein bisschen leise: Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs gab der Musikverein Brombach am Sonntag bewegende und beschwingte Einblicke in die verschiedenen Facetten der Blasmusik.

Von Beatrice Ehrlich

Lörrach-Brombach. Beim großen Jubiläumskonzert mit Sektempfang und Canapés stand der Dank an alle im Mittelpunkt, die durch ihr Engagement zum Erfolg des traditionsreichen Musikvereins beitragen: Allen voran die aktiven Musiker mit ihrem Dirigenten Carl-Philipp Rombach, der ambitionierte Nachwuchs im Jugendorchester, tatkräftig unterstützt von engagierten Aktiven, sowie nicht zuletzt die vielen Passivmitglieder, Freunde und Gönner des Vereins. Wie immer bevölkerten sie zahlreich die Zuhörerreihen in der winterlich geschmückten Sporthalle Brombach und motivierten die Musiker mit durchweg begeistertem Applaus.

Konzertreise geplant

Mit ihrem Leiter Carl-Philipp Rombach hat das üppig und ausgewogen besetzte Blasorchester ein vielseitiges Programm erarbeitet, mit dem es im Jubiläumsjahr sogar auf Konzertreise geht: Zusammen mit dem befreundeten Musikverein Appenweier, der ebenfalls von Rombach geleitet wird, ist im Mai ein Hollandaufenthalt mit deutsch-holländischem Doppelkonzert geplant. Bei der umjubelten Premiere am Jubiläumskonzert hinterließen die Brombacher schon einmal einen glänzenden Eindruck: Nach dem feierlichen Auftakt mit dem spanischen Stück „Tercio de Quites“, feurig und temperamentvoll, spannte der Musikverein mit „The Land of Cornflower“ – „Das Land der Kornblume“ einen großen symphonischen Bogen, basierend auf den vielfältigen Melodien estnischer Volkslieder. Dynamisch fein abgestimmt, die mit einem Schwerpunkt auf leisen, filigranen Passagen, setzten bei diesem Werk insbesondere Flöten und Oboe bezaubernde Glanzlichter.

Ein Höhepunkt des Konzerts war die darauf folgende Konzertfantasie über Verdis’ „La Traviata“ von Donato Lovreglio mit Sascha Köhler (MV Appenweier) als Solisten an der Klarinette. Mit seinem virtuosen und gefühlvollen Spiel gelang es dem Solisten, die bekannten Themen der berühmten Oper – vielen in Erinnerung durch die denkwürdige Inszenierung mit Anna Netrebko bei den Salzburger Festspielen 2005 – kongenial und mitreißend umzusetzen. Vom Hauptorchester, verstärkt durch einige Gastmusiker, das immer wieder zentrale Passagen in der Art eines Echos aufgriff und variierte, wurde er dabei feinfühlig begleitet und unterstützt.

Klanggewaltige Trompetenfanfaren kündigen vom Jüngsten Gericht in dem abschließenden Stück vor der Pause „Il Giudizio Universale“, ebenfalls ein Werk der höchsten Schwierigkeitsstufe: Auf beeindruckende Art und Weise gelingt es Dirigent und Musikern, die in diesem Werk von Camillo des Nardis zentralen Stimmungswechsel zwischen dunkel drohenden chromatischen Abgängen und harmonisch-versöhnlichem Wohlklang kontrastreich in Szene zu setzen.

Durch die Platzierung mitten im Programm wird beim Jubiläumskonzert auch der Nachwuchs, die Ensemble-Kids unter der Leitung von Alexandra Lais, in ein besonderes Licht gerückt. In ihrem Potpourri berühmter Melodien aus Disney-Filmen („Disneys Magical Marches“), „Let it go“ aus „Die Eisprinzessin“ und dem James-Bond-Titelsong „Skyfall“ als krönendem Abschluss stellten sich die sieben durchweg fortgeschrittenen Jungmusiker überzeugend der Herausforderung rhythmisch anspruchsvollen Zusammenspiels und souverän vorgetragener Soli.

Mit brillant intonierten Evergreens der Blasmusik – Jacob de Haans „Ross Roy“, Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper“ und dem Medley stimmungsvoller Filmmusiken „Moment for Morricone“ – fand das Konzert seinen Abschluss. Das begeistert applaudierende Pubikum entließ das Orchester nicht ohne zwei Zugaben: den zünftigen Konzertmarsch „Arsenal“ und – Fernweh weckend – den topaktuellen Titel „A Whole New World“ aus dem Musical „Aladdin“.

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