Lörrach Jugend im Einsatz für Senioren

Peter Ade
 Foto: zVg

Corona: DRK-Bereitschaft vermittelt 500 Impftermine / Eigenes Callcenter aufgebaut

Lörrach -  Lob von vielen Seiten erfährt die Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Lörrach & Ortsteile. Bis zu zehn Frauen und Männer engagierten sich in den letzten Wochen in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die reibungslose und mit einiger Bürokratie verbundene Vorbereitung der Corona-Impfungen für rund 500 alte und schwache Mitbürger.

Extern unterstützen die Helfer die Stadtverwaltung bei der Datenerfassung impfwilliger Bürgerinnen und Bürger. Eigens für diese Aufgabe wurden im Januar vier mit Computern und Telefon ausgestattete Arbeitsplätze im DRK-Depot im Untergeschoss der Schlossberghalle in Haagen eingerichtet.

An dem zentralen Ort werden normalerweise die regelmäßigen Dienstabende und -besprechungen der Bereitschaft abgehalten. Seit Januar wurde der vor kurzem gründlich renovierte Raum dann aber überwiegend für schriftliche und elektronische Erfassungszwecke im Zusammenhang mit den Corona-Impfvorbereitungen genutzt.

Während viele DRK-Ortsvereine im Kreisgebiet Schnelltestaktionen für die heimische Bevölkerung anboten, waren die Lörracher Sanitäter mit vielen Kräften vornehmlich im Hintergrund tätig.

Auch im Umland gefragt

Die jungen Frauen und Männer kümmerten sich als einziger Ortsverein im Landkreis um die Vermittlung von Impfterminen für bedürftige Personen, die von sich aus nicht in der Lage sind, Termine über eine Hotline oder das Internet zu buchen.

„Das Angebot war grundsätzlich für unser Einsatzgebiet in Lörrach ausgerichtet, hat aber auch großen Anklang im Umland gefunden“, berichtet Bereitschaftsleiter Kai Blankstein im Gespräch mit unserer Zeitung. Insgesamt konnten die Helferinnen und Helfer mehr als 500 Impftermine für die Seniorinnen und Senioren vermitteln.

Zur Bewältigung dieser Aufgabe bauten die Ehrenamtlichen Ende Januar ihre Unterkunft in der Schlossberghalle in ein kleines Callcenter um. „Um der Flut an Anfragen, die uns die Stadt Lörrach als zentrale Anlaufstelle übermittelte, gerecht zu werden, mussten wir in Spitzenzeiten wöchentlich an sechs Arbeitsplätzen aktiv werden. Die Leitungen liefen sprichwörtlich heiß“, so Blankstein.

Ebenso hat sich laut Bereitschaftsleiter als Vorteil erwiesen, dass der Ortsverein im vergangenen Jahr in die Digitalisierung investiert hat, die nun einen erheblichen Belastungstest ohne Ausfälle erfolgreich bestand. Blankstein wörtlich: „Nur so war es möglich, das Vermittlungsangebot für Impftermine optimal zu umzusetzen.“

Geduld war nötig

Und die DRK-Leitung sagt auch: „Wir möchten uns ausdrücklich für die Geduld aller Bürgerinnen und Bürger bedanken. Denn auch wir vor Ort mussten die vielen Anrufe in eine Warteschleife einreihen“, so Bereitschaftsleiterin Manuela Erdmann, während sie gerade dabei ist, die letzten Briefumschläge mit Terminen zu verschließen.

Blankstein und Erdmann räumen ein, dass die wochenlangen Wartezeiten auf einen Termin vielfach zu Frust geführt hätten. „Am Ende konnten wir jedoch alle Personen erfolgreich mit Impfterminen versorgen, und die vielen Helfer des Ortsvereins waren glücklich, die Wünsche erfüllen zu können.“

Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Lörrach sei „mehr als reibungslos“ gelaufen, so Blankstein. „Fast täglich stand ich mit der Seniorenbeauftragten Ute Hammler in Kontakt, um sich abzustimmen und Informationen auszutauschen. Wir mussten flexibel bleiben, da die Terminvergabe sich ständig änderte.“

Landrätin lobt Helfer

Auf Nachfrage, ob sich denn nun alle Helferinnen und Helfer nach dieser zeitraubenden Aktion ausruhten, lächelte Manuela Erdmann. „Wir sind zwar mit dieser großen Aufgabe fertig, haben aber noch einiges vor.“ Eine Schnelltestaktion werde man höchstwahrscheinlich nicht anbieten, da es in Lörrach bereits genügend davon gebe. „Wir arbeiten aber bereits fleißig an weiteren neuen Zielen und stehen natürlich auch stets für weitere Aktionen, die der Pandemiebekämpfung dienen, bereit.“

In ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des DRK-Ortsvereins lobt Landrätin Marion Dammann die selbstlose Arbeit der jungen Frauen und Männer. „Wir sind stolz auf das Team, das gerade in dieser schwierigen Zeit der Pandemie Solidarität beweist und sich beispielhaft für unsere Gesellschaft engagiert.“

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